Die brasilianische Inselgruppe Fernando de Noronha leidet unter der schlimmsten Dürre seit fast 50 Jahren. Die einzige Süßwasserquelle ist erschöpft, im Juni 2013 fiel der letzte Regen. Die fast 3.000 Bewohner des Archipels werden fast rund um die Uhr mit Tankschiffen vom Festland versorgt, die Batterie von vier Meerwasserentsalzungsanlagen kann den Bedarf an Trinkwasser nicht ausreichend decken. Fernando de Noronha ist eine brasilianische Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Atlantik, etwa 350 km östlich des brasilianischen Festlandes und gehört zum Bundesstaat Pernambuco.
Das Klima ist das ganze Jahr hindurch tropisch heiß. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 28 °C. Vor zwanzig Jahren lebte die Bevölkerung noch fast ausschließlich vom Fischfang und von der Landwirtschaft. Heute beschäftigt dieser Bereich weniger als 100 Personen. Ein Großteil der Inselbevölkerung ist im Tourismussektor tätig (1.400 Betten), die Insel wird als einer der weltbesten Plätze zum Tauchen beworben. Es gibt tägliche Flugverbindungen nach Recife und Natal.
Die Inselregierung hat das Gebiet in acht Sektoren aufgeteilt und die Versorgung mit Trinkwasser rationiert. Die Entsalzungsanlagen produzieren rund 27 Kubikmeter pro Stunde, das Wasser wird auf Tankwagen verteilt und unter den Bewohner der Insel verteilt. Da die Zahl der Einwohner und Besucher in den letzten Jahren stark angestiegen ist, reicht die Zuteilung oft nicht aus.
Die Dürre hat viele der Bewohner in eine extreme Situationen geführt. Viele von ihnen inszenierten Proteste, sperrten Straßen auf der Insel mit Barrikaden und brennenden Reifen. Laut lokalen Medien berichteten einige der Demonstranten, dass sie seit 12 Tagen ohne Wasser sind. Da in den letzten Wochen Karneval gefeiert wurde, kamen viele Besucher vom Festland und verschärften die Situation zusätzlich (20% ige Erhöhung des Wasserverbrauchs).
Mit dem vorgeschlagenen Ausbau der Entsalzungsanlagen dieser Woche durch die Regierung des Bundesstaates Pernambuco und nach einer Investition von 4,7 Millionen Reais (fast zwei Millionen US-Dollar) soll die Anlage 60 Kubikmeter Wasser pro Stunde entsalzen, was im Prinzip ein Ende der Probleme bedeuten würde.
Leider kein Kommentar vorhanden!