Die Energieversorgung bereitet derzeit Vielen in Brasilien Kummer. Die Wasserstände in den wichtigsten Staubecken der Stromkraftwerke sind so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht. Die Energieversorgung der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas hängt zum Großteil von der Wasserkraft ab. Allerdings sind die sonst üblichen starken Regenfälle des Sommers dieses Jahr im Süden, Südosten und im zentralen Osten Brasiliens nahezu ausgeblieben. Die Folge davon sind leere Stauseen und das ausgerechnet dort, wo eigentlich 70 Prozent der Energie erzeugt werden.
Die Wasserstände der Region weisen derzeit lediglich 38 Prozent ihrer normalen Kapazität auf. Im Jahr 2001 wurde bei einem Wasserstand von 32 Prozent jedoch eine Stromrationierung verhängt. Die Regierung versucht, dies zu vermeiden. Bereits hinzu geschaltet wurden deshalb Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Besonders kritisch sieht es im Großraum von São Paulo aus. Im Stausystem Cantareira ist der Wasserstand mittlerweile auf 9,8 Prozent abgesunken. Mit einem Bonus- und Strafsystem wird bereits versucht, die Bevölkerung zum Wassersparen zu animieren. Wie es heißt konnte der Trinkwasserverbrauch dadurch vermindert werden.
Andererseits hat jedoch der Stromverbrauch in den ersten drei Monaten dieses Jahres landesweit um sechs Prozent zugenommen. Weiter erhöhen wird er sich wohl während der Fußball-WM, zu der 600.000 ausländische Touristen erwartet werden. Damit es während der Spiele in den Stadien zu keinen Problemen kommt, hat die Fifa umgerechnet 15,6 Millionen Euro zur Anschaffung von Stromaggregaten zur Verfügung gestellt. Von Experten wird zudem auf das Ausweichsystem der Stromversorgung hingewiesen. Mit diesem lässt sich im Falle eines lokalen Blackouts der Strom zu Vorzugsgebieten umleiten.
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