Fluggesellschaften drohen Verbindungen nach Venezuela einzustellen

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Immer mehr Airlines wollen Venezuela wegen ausstehenden Geldern nicht mehr anfliegen (Foto: Dietmar Lang / IAP Photo)
Datum: 16. Mai 2014
Uhrzeit: 20:34 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
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Etliche Fluggesellschaften prüfen derzeit die Möglichkeit, ihre Verbindungen nach Venezuela einzustellen. Dies teilte am Freitag die Internationale Vereinigung der Flugtransporte (IATA) mit. Als Grund für diesen Schritt werden ausstehende Zahlungen Venezuelas an die Fluggesellschaften genannt.

Seit 2003 gilt in Venezuela eine strenge Devisenkontrolle. Fluggesellschaften benötigen deshalb eine Genehmigung für die Rückführung ihrer Einnahmen, die durch den Verkauf von Flugscheinen in Venezuela entstanden sind. Allerdings fanden die Rückzahlungen von Seiten der venezolanischen Regierung seit längerem schon nicht mehr statt. Nach Angaben der IATA sind die Schulden des südamerikanischen Landes an die Fluggesellschaften mittlerweile auf 2,87 Milliarden Euro angestiegen.

Allein bei Alitalia steht Venezuela mit 134,5 Millionen Euro in der Kreide. Die italienische Fluggesellschaft hatte deshalb bereits seit Anfang Mai ihr Flugangebot nach Venezuela eingeschränkt. Ab 2. Juni wird sie ihren Service zwischen Rom und Caracas nun vorläufig ganz einstellen. Die Flugverbindungen nach Caracas bereits völlig ausgesetzt hat bereits Air Canada.

Nach Angaben der IATA haben bereits 11 der insgesamt 26 Gesellschaften, die Caracas anfliegen, ihr Sitzplatzangebot reduziert, manche von ihnen um 80 Prozent. Die Tickets selbst sind zudem in diesem Jahr deutlich teurer geworden, unter anderem da Venezuela im Dezember die Steuern und Gebühren um satte 70 Prozent erhöht hat.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    thor

    das Geld können die zu 100% abschreiben…! Ende dieses Jahres wird keine einzige Fluggeselschaft mit Rang und Namen mehr Venezuela anfliegen. Das Buch „Venezuela“ wurde vor 15 Jahren geschrieben, nur leider hats niemand gelesen…

  2. 2
    babunda

    wir haben das alles vorausgesehen, was bei chavez abläuft und das cubanische verhältnisse eintreten, wir haben noch rechtzeitig das land verlassen. jeden tag kommen neue hiobsbotschaften aus dem land, venezuela wird sich die nächsten 20 jahre bei diesem system nicht mehr erholen, das land ist sowas von pleite die wirtschaft liegt am boden.

  3. 3
    Herbert Merkelbach

    Das nennt man nun eine kommunistische/chavistische Erfolgsgeschichte. Keine Devisen zu besitzen um die Fluggesellschaften zu bezahlen und die amtierende venezolanische Regierung, besser Maduro behauptet, mit dem Kapitalismus geht es zu Ende.

  4. 4
    Martin Bauer

    Es ist ja keineswegs so, dass jemand von der venezolanischen Regierung verlangt, auch nur ein einziges Flugticket zu bezahlen. Die Fluggäste haben ja bezahlt, und die venezolanische Regierung hat dieses Geld (in Bolivares) erhalten, unter der Auflage, es in ausländischer Währung an die Airlines weiter zu leiten. Da sie dieser treuhändischen Verpflichtung nicht nachkommen, müssten sie zuzmindest die angenommenen Bolivares rausrücken, mit Zins und Zinseszins (Fragt mal eine venezolanische Bank, wie die Sollzinzen heute stehen!). Aber diese Gelder haben sie eingesackt, sprich, unterschlagen. Dieses Prozedere gilt in jedem Rechtssystem der Welt als strafbares Delikt, und zwar jeweils eine Straftat für jedes einzelne Ticket, dessen Kaufbetrag unterschlagen wurde. Das allein düften einige Tausend Jahre Knast für die Täter bedeuten, wenn man sie denn vor Gericht stellen könnte.

  5. 5
    fideldödeldumm

    Im ARD Videotext steht heute, dass Lufthansa der Verkauf von Tickets in Venezuela eingestellt hat.

    „Die Lufthansa hat den Verkauf von Flug-
    tickets in Venezuela eingestellt. Das
    bestätigte das Unternehmen der ARD.

    Der Grund für den Verkaufsstopp: Das
    sozialistisch regierte Venezuela hat
    seine Schulden in Millionenhöhe bei der
    deutschen Airline nicht beglichen.

    Auch bei anderen Fluglinien ist das
    Land verschuldet. Nach Air Canada kün-
    digte inzwischen auch Alitalia an, den
    Flugverkehr nach Venezuela vorläufig
    komplett einzustellen. Das ölreiche
    Land leidet wegen seiner Wirtschafts-
    krise unter akutem Devisenmangel. „

    • 5.1
      Martin Bauer

      Schon seit einer Weile erfährt man auf Nachfrage beim Lufthansa Büro in Caracas, dass sie keine Flüge mehr verkaufen. Man kann aber nach wie vor auch Flüge von Caracas nach Frankfurt und zurück buchen (umgekehrt war nie ein Problem), doch nur telefonisch in einem LH Büro in Deutschland. Aktuell liegen die Preise für Economy ab knapp 1700€ aufwärts, sofort zahlbar per Kreditkarte oder Bankeinzug. Der Tarif liegt damit etwa bei 200% dessen, was auf vergleichbaren Strecken üblich ist.

      Wer sein Geld in Bolivares verdient und kein hoher PSUV-Sack ist, der muss die Euros am Paralello kaufen. Dann kostet das Ticket 170.000 BsF, also den Mindestlohn von 3 Jahren.

      Es ist mir im Übrigen, gelinde gesagt, unverständlich, wie man sich als Europäer selber in die tödliche Falle manövrieren kann, sein Einkommen von der Ökonomie eines solchen Landes abhängig zu machen. Es sei denn, man ist mit den letzten Kopeken auf der Flucht, vor wem auch immer, hierher gekommen. Bereits lange vor Chávez waren Wirtschaft und Inflation katastrophal und keine Besserung in Sicht. – Als ich ins Land kam, als frischgebackener Rohstoffagent, war dies mit 700€ in der Hosentasche, aber mit RÜCKFLUGTICKET! Danach habe ich von hier und Brasilien aus Geschäfte betrieben, die mir Einkünfte in Dollar und Euro brachten. Ab dem Tag, an dem ich das Rückflugticket verfallen liess um die Reiserichtung zu wechseln, war meine Devise, sollte mein Bankguthaben jemals unter 3000€ sacken, kauf ich mir den Rückflug, und ab durch die Mitte…! Zum Glück trat dieser Fall nie ein.

      Mit diesen Worten möchte ich niemanden verletzen oder provozieren, sondern eher raten. Das Internet bietet heute vielfältigste Möglichkeiten, über Kontinente hinweg Geschäfte zu betreiben, anzubahnen, oder eine Arbeit gegen Bezahlung zu verrichten. So habe ich einen freien Mitarbeiter, der in Sibirien lebt, 4000km westlich von Moskau. In diesem Nebenjob verdient er mehr, als im Tagesberuf als Informatiker, und das in Dollar. Ein anderer ist Ukrainer und verdient inzwischen mit eigenen Aktivitäten ein kleines Vermögen…

      Zum Geld verdienen ist physische Präsenz an einem bestimmten Standort heute in vielen Fällen nicht mehr notwendig. Einfach mal mit ein wenig Phantasie und Unvoreingenommenheit informieren! Aber auch mit der nötigen Vorsicht. Es tummelt sich viel betrügerisches Gesindel im Web, auch Organisiertes Verbrechen.

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