Das mutmaßliche Wrack der Karavelle Christoph Columbus, das vor der Küste Haitis liegt, darf nun doch nicht vom Unterwasserarchäologen Barry Clifford eingehender untersucht und geborgen werden. Die Regierung des karibischen Landes hat dem Amerikaner die Erlaubnis dazu entzogen, wie bei einer Pressekonferenz verlautbart wurde.
Erst im Mai hatte Clifford angekündigt, bei dem Wrack auf dem Meeresgrund vor Haiti handle es sich um die „Santa Maria“ von Christoph Columbus. Haitis Kulturministerin, Monique Rocourt, äußerte dazu jedoch ihre Zweifel. Angezweifelt wird die Authentizität ebenso durch andere Unterwasserarchäologen, wie Alexandre Monteiro von der portugiesischen Universität Nova de Lisboa. Darüber hinaus verwies Rocourt darauf, dass schon lange vor der „Entdeckung“ Cliffords die Universität Floridas das Wrack zwischen 1978 und 1985 ausgemacht habe.
Nach dem Antrag des Nordamerikaners, die Reste der Karavelle genauer untersuchen zu dürfen, hatte sich die Regierung Haitis zunächst an die UNESCO gewandt. Da das karibische Land die UNESCO Konvention zum Schutz der Unterwasser Kulturerbe unterzeichnet hat, bat es die internationale Organisation im Juni um fachliche Unterstützung. Diese wiederum sah die Notwendigkeit einer eingehenden Studie des Fundortes, sprach sich aber dagegen aus, dass dies durch das Team Cliffords geschieht.
Laut Aussagen Rocourts hält die UNESCO die von Clifford vorgeschlagenen Methoden für die Unterwasserausgrabung für nicht adäquat. Zudem sei das Team dazu nicht entsprechend qualifiziert. Clifford, der 1984 mit der Entdeckung des Piratenschiffes „Whydah“ auf sich aufmerksam gemacht hatte, sind somit weitere Unterwasseruntersuchungen an dem Wrack untersagt. Stattdessen hat die UNESCO angekündigt, im August ein Spezialistenteam zu entsenden, um mit der Regierung Haitis weitere Schritte zu diskutieren.
Klar machte die Kulturministerin ebenso, dass die mutmaßlichen Reste des Schiffes keineswegs gefährdet seien, wie von Clifford behauptet worden sei.
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