Wasserknappheit, Rationierung und steigende Temperaturen haben für die Landesregierung von São Paulo (brasilianischer Bundesstaat, der bevölkerungsreichste und wirtschaftlich bedeutungsvollste der 27 brasilianischen Bundesstaaten) in den letzten Monaten viele Fragen aufgeworfen. Inmitten der größten Wasserkrise in der Geschichte des Teilstaates hat Ingenieur und Erfinder Pedro Ricardo Paulino eine Lösung dieser Probleme buchstäblich aus der Luft gegriffen. Der Mechatroniker ließ eine Maschine patentieren, die Wasser aus der Luftfeuchtigkeit kondensiert.
Paulino begann bereits im Jahr 2010 mit seinem Projekt „Wateair“ und nun sind 200 Einheiten seiner Maschinen bereits im Bundesstaat im Einsatz. Das System lindert die Wasserkrise und kann bis zu 5.000 Liter Trinkwasser am Tag erzeugen. Die Maschine „erfasst“ das in der Luftfeuchtigkeit vorhandene Wasser durch ein Art Hocheffizienz-Ausrüstung (zwei Filtersysteme). Da das produzierte Wasser so rein wie nach einer Hämodialyse-Behandlung ist, muss nach der Filtration Calcium, Magnesium, Kalium und Silizium hinzugefügt werden. Wenn die Maschine feststellt, dass die Luftfeuchte in ihrer Umgebung unter zehn Prozent liegt, stellt sie ihre Aktivität ein.
Für den Start benötigt „Wateair“ lediglich eine Steckdose und Umgebungsluft. Eine Maschine, die 30 Liter Trinkwasser pro Tag produziert, kostet rund 2.820 US-Dollar. Die größten Geräte von Paulino können 5.000 Liter Wasser produzieren – der Preis liegt bei 141.000 Dollar. Aufgrund der Kosten (Strom, aller Teile werden importiert) ist dies nicht billig, aber eine Lösung für diejenigen, die sauberes Wasser in Zeiten der Krise benötigen.
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