Pleitegeier über Venezuela: Panama fordert Zahlungsplan

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“Sozialismus des 21. Jahrhunderts” gescheitert (Foto: Archiv)
Datum: 29. Oktober 2014
Uhrzeit: 07:58 Uhr
Leserecho: 16 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Wirtschaft Venezuelas steht am Abgrund und belegt das Scheitern des “Sozialismus des 21. Jahrhunderts”. Insgesamt hat das linksgerichtete Regime bei ausländischen Unternehmen Verbindlichkeiten in zweistelliger Milliardenhöhe, die Freihandelszone in Panama wartet seit Monaten auf die Begleichung ausstehender Rechnungen in Höhe von über einer Milliarde US-Dollar. Die Regierung von Panama will mit Caracas nun einen Zahlungsplan über einen Zeitraum von höchstens 18 Monaten verhandeln – mit Garantie und Gewährleistung des Regimes.

„Wir fordern Mechanismen, Bürgschaften und Verpflichtungen für künftige Handelsströme“, gab Melitón Arrocha, Panamas Minister für Handel und Industrie, bekannt. Arrocha wird am Mittwoch (29.) nach Venezuela reisen und sich mit Finanzminister Rodolfo Marcos Torres treffen. „Die Zahlungsfrist kann nicht mehr verlängert werden. Die panamaischen Unternehmen benötigen ihr Geld“, bekräftigte der Minister.

Wachstumsträger der panamaischen Wirtschaft ist die Freihandelszone Colon (FZC). Sie wurde 1948 gegründet und ist die größte Freizone auf dem amerikanischen Kontinent und die zweitgrößte der Welt (nach Hong Kong). Sie verbindet Hersteller in Nordamerika, Asien und Europa mit den Märkten von Lateinamerika und der Karibik.

Durch die permanenten Probleme mit der Devisenbeschaffung durch die venezolanische Regierung haben sich laut Berichten des panamaischen Außenministeriums hohe Schulden angehäuft. Die Unternehmen aus Venezuela profitieren zwar vom größten Waren- und Kapitalumschlagsplatz Lateinamerikas, bezahlen ihre Rechnungen wegen Devisenmangels aber nicht pünktlich.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Herbert Merkelbach

    Meiner Meinung nach werden noch weitere Gläubiger ihr Geld gegenüber dem venezolanischen Staat einfordern. Vielleicht erleben wir noch einmal eine Kanonenbootpolitik?
    ABER Maduro behauptet, dass der venezolanische Staat im Falle von fallenden Ölpreisen bestens gewappnet ist. DIESER ANALPHABET. ABSOLUT KEINE AHNUNG VON VOLKSWIRTSCHAFT. Dies haben ihm bereits in der Vergangenheit mehrere namhafte Volkswirte Venezuelas bescheinigt.

    • 1.1
      Michael Singer

      Hier geht es um Panama und Venezuela. Wenn Sie sich über Linke und Grüne und Bundeskanzlerin Merkel äußern wollen, sollten Sie sich das passende Forum suchen.

      Kommentar gelöscht

  2. 2
    babunda

    greift mal einen nackten mann in die tasche, die gläubiger können da lange warten, es wird keine Zahlungen mehr geben. der ölpreis fällt täglich, usa zwingt die roten paviane in die knie, und überschwemmt die märkte mit öl.

  3. 3
    VE-GE

    Ja gross rumbruellen kann er aber mehr nicht ! Bin ja mal gespannt ob er die Zahlung noch diesen Monat ueber 1.62 Milliarden taetigt so wie er es gesagt hat ???

  4. 4
    Inge Alba

    Freut euch doch, mit jedem Tag mehr Schulden und der Aussicht auf nicht Bezahlung dieser, wächst die Möglichkeit, dass er aufgeben muss. Dass sich der Eine oder Andere besinnt und so immer mehr Menschen, Generäle und Politiker zu der Einsicht kommen, der muss weg und wird benötigen ein anderes System. Und dann ist auch die Opposition wieder gefragt, wenn, ja wenn, die nicht den gleichen Schlendrian wie einst weiterführen wollen. So wie es mal war, wird es nie mehr sein, es sollten auf jedenfall mehr responsables an die Macht kommen.

  5. 5
    Martin Bauer

    Noch verfügt Panama über ein mächtiges Druckmittel, das sie einsetzen sollten, solange es noch wirkt: Die Sperrung des Panama-Kanals für Schiffe von und nach Venezuela, egal unter welcher Flagge sie fahren. Der Seeweg um Kap Horn ist äusserst unbeliebt, weil riskant und teuer. Waren aus China werden also den langen Weg durch den Indik um Südafrika herum nehmen müssen. Das schmerzt gewaltig! Ist der neue Kanal erst einmal in Betrieb, ist diese Möglichkeit vertan.

    • 5.1
      Herbert Merkelbach

      Das wäre eine Möglichkeit aber m. M. nach nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich frage mich was geschähe, würde VE ein Moratorium erklären (in Bezug auf die Staatsschulden in US$). Die dicken Brocken, die man pfänden könnte, wären die Öllieferungen nach China, die um Südafrika herum ihren Weg nach Asien suchen.
      Sobald diese VLCC-Tanker venezolanisches Hohheitsgebiet verlassen, schalten die Tankerkapitäne wahrscheinlich das Detektionssystem ab, so dass diese Lieferungen für die Welt nicht mehr ersehbar sind. Im Zeichen des Ölembargos gegen den Iran geisterten iranische Tanker auf diese Weise auf den Meeren um iranisches Erdöl zu verkaufen.
      Es ist schon ganz schön schwierig an das Geld notleidender Staaten, auch an deren Rohstoffe, zu gelangen.

      • 5.1.1
        Martin Bauer

        Erlaubt denn das Seerecht Pfändungen in internationalen Gewässern? Das wäre mir neu, aber ich bin da nicht auf dem Laufenden. Und wer sollte das ausführen? Die Marine Panamas?

      • 5.1.2
        Caramba

        Hola,

        jein zum Seerecht. Eigentlich geniessen Schiffe „auf Reise“ Immunität und können nicht „arrestiert“ werden (die Begriffe in „“ stammen aus dem §482 HGB), speziell als „Staatsschiffe“ registrierte, in der Praxis passiert es allerdings immer mal wieder – bei Konflikten über Fischereirechte, Territorialrechte etc. Auch gibt es Uneinigkeiten bei der Auslegung von „im Hafen“ (Vorraussetzung für Pfändbarkeit)…..
        Und aus eigener Erfahrung weiss ich, dass z.B. die US Coast Guard bei Durchsuchungen v. Yachten einen Sch…. drauf gibt, ob es internationale Gewässer sind oder nicht – als Skipper hat man keine Wahl, als sich der Gewalt zu beugen – der Trupp bewaffneter Marines hat meist nicht mal den Anstand, die Stiefel auszuziehen :-) .

      • 5.1.3
        Martin Bauer

        Gegen einen ehrlich verdienten, „schnellen“ Dollar hat wohl keiner was. Es führt nur meistens zu nichts, wenn sich jemand darauf versteift, sein Geld ausschließlich schnell, damit meine ich, ohne grössere Investition von Arbeitszeit und/oder Geld machen zu wollen. Zumeist muss man doch einige Jahre auf den Return of Investment warten, und das nicht gerade untätig, wenn das Geschäft nachhaltig funktionieren soll. Die Bereitschaft hierzu findet man in der südlichen Hemisphäre doch seltener, als in der nördlichen.

  6. 6
    Jens

    Ich glaube nicht, das Maduro so einfach aufgibt. Die Kommunisten wissen genau, was ihnen ins Haus steht. Das gibt einen schönen Crash, nur eine Frage der Zeit.

  7. 7
    hugo

    hier schreiben einige schon seit zwei jahren immer das selbe. es ändert sich nichts in diesem land.
    1. dem volk geht es immer noch zu gut.
    2.viele kennen noch die missstände die vor chaves waren und haben angst vor einer veränderung
    3.50% sind abhängig von der regierung ( beamte, polizei, militär,chavistas und die vielen krimminellen die man gewähren läst.
    4. es gibt KEINE opposition.
    5. alle gläubiger machen nichts ( lufthansa erhöht die verbindungen zwischen deutschland
    und venezuela von 3 auf 4 mal in der woche)
    6. die unterstützung der länder wie china,russland und so weiter ist enorm.

    und wollen wir doch mal ehrlich sein, und hier meine ich alle die in diesem land leben und
    nicht die linken die in europa auf ihren ärschen sitzen und kommentare zum land
    abgeben,….können sie sich eine opposition vorstellen die hier eine veränderung herbei
    führen kann und die länger wie einen monat am leben bleibt…ich leider nicht

  8. 8
    VE-GE

    Ich lebe seit 1995 in Venezuela und kenne die Zeit vor Chavez so please erklaeren Sie mir was Sie unter # 2 meinen ? …Ich kann mir sehr wohl die Opposition vorstellen, allerding muss man klar sagen das man es hier nach Chavez/Maduro sicherlich nicht leicht hat und nix ueber Nacht veraendert werden kann was man in mehr als 15 Jahren kaputt gemacht hat !

  9. 9
    VE-GE

    Ich behaupte das die Opposition es nicht schlimmer machen kann als die Trottel welche jetzt an der Regierung sind !

    • 9.1
      Martin Bauer

      Das kann sie ganz sicher nicht. Allerdings hatte und habe ich sporadischen Kontakt zu mittleren bis höheren Funktionären der Oppositionsparteien und bin enttäuscht bis angewidert über deren Einstellungen und Vorstellungen. Diese Leute leben innerlich noch immer in der Epoche korrupter Ausbeuter, von Padron und Leibeigenen, wie sie schon B. Traven in seinen Romanen beschrieben hat und wie sie linke Sozial-Romatiker schildern. Dies genau ist ja der Grund, warum die Roten hier so leichtes Spiel haben. Wenn man hier mit den Leuten der Opposition ein Projekt planen will (mal unterstellt, die Chavista lassen das zu), stösst man auf konsequenten Egoismus und kurzsichtiges Vetterntum. Jeder will den schnellen Dollar für sich und seine Sippe, keiner will viel dafür tun. Bis man aber überhaupt so weit kommt, Leute zu einem Treffen zusammen zu bringen, ist es schon ein harter Kampf. Der „Pünktlichste“ lässt einen knapp 2 Stunden warten, die Hälfte kommt überhaupt nicht. Und wehe, in Sichtweite läuft ein Fernseher mit Baseball…!

      Glaubt mir, es tut mir weh, dies zu erleben und hier von mir zu geben. Aber Venezuela wird auf zukünftige Generationen mit anderen Einstellungen hoffen und warten müssen. Das gilt aber grundsätzlich für alle Länder Lateinamerika, mit unterschiedlicher Gewichtung.

      • 9.1.1
        VE-GE

        Im prinzip gebe ich Ihnen ja Recht! Ich habe Angestellte in V. und kenne die unpuenktlichkeit sowie die Arbeitseinstellung usw. Den Egoismuss haste auch auf beiden Seiten genau wie die Vetternwirtschaft. Den schnellen Dollar will auch jeder ob Rechts, Links oder Mitte! (den will auch ich oder Menschen in Europa) Allerdings wurden vor Chavez keine Firmen Enteignet und ich kann mir das auch jetzt nicht unter der Opposition vorstellen.

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