Die Wirtschaft Uruguays stützt sich maßgeblich auf die Landwirtschaft, insbesondere die Viehzucht. Das Weideland im kleinsten spanischsprachigen Staat in Südamerika bietet ideale Voraussetzungen für die Produktion von organischem Rindfleisch, Rinder wachsen unter extensiver Bewirtschaftung heran und ernähren sich ausschließlich von Gras in Freilandhaltung. Das im Norden an Brasilien grenzende Land wird oft als „große Farm“ bezeichnet, die hygienischen Standards sind erstklassig und Impfungen gegen Maul-und Klauenseuche sind gesetzlich vorgeschrieben. Die Rindfleischproduktion/Verarbeitung beinhaltet die komplette Rückverfolgbarkeit der Endprodukte. Die „República Oriental del Uruguay“ ist ein Land der High-Tech-Cowboys, wo der Laptop genauso wichtig ist wie das Pferd.
Die weiten Grasfluren der Pampa sind der Lebensraum riesiger Herden, die die Grundlage für den wirtschaftlichen Reichtum des Landes stellen. Uruguay hat 12 Millionen Rinder, aber nur knapp über drei Millionen Einwohner. Heute ist Uruguay das einzige Land in der Welt mit einem völlig computergesteuerten System der Rückverfolgbarkeit – die Verbraucher im In- und Ausland wissen genau, wo ihr Rindfleisch herkommt und wie das Tier aufgewachsen ist. In Uruguay zu wissen, wo das Fleisch herstammt, ist ein Rechtsanspruch.
Bereits kurz nach Geburt erhalten die Kälber zwei Kunststoff-Clips an den Waden – eine in jedem Ohr. Die lesbaren Chips enthalten alle Arten von Informationen über das Tier, sein Alter und seine Herkunft sind gespeichert und können bereits seit dem ersten Tag der Geburt komplett rückverfolgt werden. Die Regierung hat in dieses System über 70 Millionen US-Dollar investiert und dazu beigetragen, den Ruf des Landes als weltweit führenden Anbieter und Hersteller von Qualitätsrindfleisch zu festigen.
Die High-End-Politik ist ein Glücksspiel für diese kleine südamerikanische Nation, deren Agrarexporte durch seine riesigen Nachbarn Argentinien und Brasilien in den Schatten gestellt werden. Während die Landwirtschaft in diesen Ländern zunehmend intensiver wird, ist Uruguay in die andere Richtung gegangen. Die aktuelle Situation und die Nachfrage auf dem Markt gibt den Cowboys jedoch wenig Anlass zur Sorge ihre traditionelle Lebensweise aufgeben zu müssen. Die Rindfleischexporte beliefen sich im lateinamerikanischen „Musterländle“ im vergangenen Jahr auf über 1,5 Milliarden US-Dollar.
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