Im Juli 2012 hat das Parlament von Nicaragua einem Gesetzesentwurf zum Bau des Nicaraguakanals in Rekordzeit zugestimmt. In einem der ärmsten Länder Lateinamerikas haben die Bauarbeiten an dem Kanal zwischen Atlantik und Pazifik inzwischen begonnen. Rund 32 Milliarden Euro planen chinesische Investoren dafür ein. Seit Monaten gibt es Widerstand gegen das Projekt – vor allem wegen Umweltbedenken und Angst vor Enteignungen. Am Mittwoch (4.) gab „Environmental Resources Management“ (ERM), ein internationales Consulting-Unternehmen für Gesundheits-, Sicherheits- und Sozialfragen bekannt, dass bei Explorationsarbeiten an der geplanten Kanaltrasse rund 15.000 meist präkolumbianische Fundstücke entdeckt wurden. Experten gehen davon aus, dass sich noch Tausende weitere archäologische Gegenstände in dem Gebiet befinden.
Laut Manuel Román, Archäologe und zuständig für Kulturwissenschaften bei der ERM, stammen die entdeckten Fundstücke (Steinwerkzeuge, Schleifsteine, Werkzeuge und Äxte) aus der Zeit von 500 vor Christus bis zum Jahr 1519. Er bezeichnet die Gegenstände von „hohen kulturellen Wert“ und weist darauf hin, dass sich „mindestens 2.000 Jahre indigener Entwicklung koexistierenden Menschengruppen in diesem Gebiet befinden“. Die Fundstücke sollen dem nicaraguanischen Ministerium für Kultur übergeben und nach Katalogisierung ausgestellt werden.
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