Auf der zweiten Etappe seiner Lateinamerika-Reise ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier in die peruanische Hauptstadt Lima gereist. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Gonzalo Alfonso Gutiérrez Reinel unterzeichnete der Minister am Samstag (14.) eine Vereinbarung, mit der der politische Dialog zwischen beiden Ländern durch regelmäßige Konsultationen gestärkt werden soll. Bereits vor seiner Reise nach Peru, Kolumbien und Brasilien hatte Steinmeier erklärt, dass Lateinamerika für Deutschland eine Partnerregion mit großem Potential ist. „Wir teilen ein Fundament gemeinsamer Werte und kultureller Verbundenheit. Wir wollen die Globalisierung gemeinsam und verantwortungsvoll mitgestalten“.
Auf dem Programm des Besuchs in der Andenrepublik stand ein Treffen mit dem peruanischen Außenministerkollegen Gutiérrez Reinel. Steinmeier wurde von seinem Amtskollegen mit militärischen Ehren im Innenhof des „Palacío del Torre Tacla“, dem Sitz des Ministers in der Innenstadt von Lima, empfangen. In den Unterredungen, so hatte Steinmeier vorab erklärt, wolle er den „deutschen und europäischen Blick abgleichen mit der lateinamerikanischen Perspektive“. Im Zentrum stehe die Frage, wo beide Seiten noch intensiver und effektiver gemeinsam handeln können. Das gelte sowohl für die internationalen Krisen von der Ukraine bis Nigeria als auch für Entwicklungen in Lateinamerika. Der deutsche Außenminister bekräftigte zudem, dass auch globale Herausforderungen wie ein ambitionierter Klima- und Umweltschutz nur gemeinsam effektiv angegangen werden können.
Passend dazu gingen beide Außenminister in ihrem Gespräch auch auf regionale und internationale Themen ein. Vor der Presse würdigte Außenminister Steinmeier die gestiegene internationale Verantwortung Perus. Den terroristischen Anschlag von Kopenhagen verurteilten beide Außenminister mit allergrößter Schärfe und betonten ihr Eintreten für die Freiheit der Meinung und der Kunst.
Die bilateralen Beziehungen waren ein weiterer Schwerpunkt des Austauschs. Steinmeier und Gutierrez Reinel hatten sich zuletzt in Berlin im Sommer 2014 getroffen. Mit dem Ziel den politischen Dialog zwischen beiden Ländern weiter zu stärken unterzeichneten sie am Sonnabend unter anderem eine Absichtserklärung über einen sogenannten Mechanismus für politische Konsultationen. Auf dieser Grundlage sollen regelmäßige Treffen und Abstimmungen zwischen beiden Ländern auf den geeigneten Ebenen durchgeführt werden.
Bereits am Morgen hatte Außenminister Steinmeier in Lima mit dem stellvertretenden Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Richardo Vida Nuñez, und dem Präsidenten der Handelskammer Lima, Jorge von Wedemeyer, an einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Megastädte und Mobilität“ teilgenommen. Lima, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, hat in den vergangenen Jahren einen hohen Bevölkerungszuwachs erlebt. Mittlerweile zählt die Stadt fast 10 Millionen Einwohner: Vor allem die Infrastruktur- und Verkehrslogistik zählten damit zu den drängenden Herausforderungen des Großraums, skizzierte Wedemeyer eingangs.
Außenminister Steinmeier ging in seinen Begrüßungsworten auf die Chancen ein, gemeinsam mit der deutschen Wirtschaft vor allem im Bereich Infrastruktur und Transporte den Entwicklungen gerecht zu werden. Gleichzeitig warb Steinmeier dafür die Urbanisierung auch unter dem Gesichtspunkt des sozialen Zusammenlebens und der Teilhabe am urbanen Leben zu gestalten. Er erinnerte daran, dass Infrastruktur auch dazu beitragen könne, den sozialen Zusammenhalt zu fördern.
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