Der wegen Korruption verurteilte Ex-Präsident von Guatemala, Alfonso Portillo, ist am Mittwoch (25.) in den USA aus der Haft entlassen worden. Portillo will nach eigenen Worten in seine Heimat fliegen, hegt keine Rachegefühle und hat noch nicht entschieden, ob er an den kommenden Wahlen im September teilnehmen wird. Nach dem Ende seiner Amtszeit hatte Portillo Guatemala in Richtung Mexiko verlassen. Im zentralamerikanischen Land ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts gegen ihn und beantragte seine Auslieferung aus Mexiko. Im Januar 2008 urteilte der Oberste Gerichtshof in Mexiko gegen ihn und am 7. Oktober 2008 erfolgte seine Auslieferung nach Guatemala. Im Mai 2011 wurde in Guatemala das Verfahren gegen ihn aus Mangel an Beweisen eingestellt und Ende August 2011 beschloss das Verfassungsgericht von Guatemala ihn an die Vereinigten Staaten auszuliefern.
Am 24. Mai 2013 wurde Portillo ausgeliefert. Der Ex-Präsident (2000-2004) soll öffentliche Gelder in Höhe von 70 Millionen US-Dollar über Konten in Europa und den USA gewaschen und veruntreut haben. Am 22. Mai 2014 wurde Portillo von einem Bundesgericht in Manhattan zu 70 Monaten Gefängnis verurteilt, u.a. weil er, um die Anerkennung der Volksrepublik China durch Guatemala zu verhindern, Bestechungsgelder aus Taiwan angenommen und davon 2,5 Millionen US$ auf Privatkonten in den USA überwiesen hatte. Dass Portillo nun nach nur einem Jahr aus einem Gefängnis in Denver entlassen wurde, erklärte die Botschaft damit, dass ihm Haftzeit in seiner Heimat angerechnet worden sei.
„Ich kehre nach Hause zurück – mit offenen Händen und verspüre weder Hass noch Groll“, so Portillo auf einer Pressekonferenz in der Lounge des Flughafens Aurora, in Denver, Colorado. „Ich bin bereit, alles für die Einheit meines Landes zu geben“, fügte der charismatische Politiker hinzu. Portillo genießt eine hohe Popularität in Guatemala, seine Rückkehr dürfte in jeder Hinsicht für Wirbel sorgen.
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