„Wunderstadt Havanna“ und die „Wunder der Isla de Margarita“

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Kuba nutzte die ITB ebenfalls, um die Werbetrommel für die Internationale Tourismus-Messe FIT Kuba 2015, die im Mai ihr 35. Jubiläum erleben wird, zu rühren (Fotos: agencia latinapress/gabriela wojtiniak)
Datum: 08. März 2015
Uhrzeit: 14:16 Uhr
Leserecho: 9 Kommentare
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Kubanische und venezolanische Erfolgsmeldungen von der ITB 2015. Mehr Kreuzfahrtschiffe, mehr Flugrouten, mehr Hotels, mehr Luxus-Buslinien zwischen den großen Städten, mehr Touristen… vor allem Deutsche, wie schon im vorigen Jahr und vorvorigen Jahr und vorvorvorigen Jahr. Reiseveranstalter bereiten sich nun auf einen neuen Ansturm vor und nutzten die ITB, um die bewährte Kooperation mit ihren deutschen Partnern zu aktivieren. Im Jahre 2014 waren 139.136 Deutsche auf Kuba, 120% ! mehr als 2013. Insgesamt verzeichnet Kuba einen Zuwachs von 20% und überflügelt dabei die Dominikanische Republik um mehr als das Doppelte. Man kann schon jetzt auf die kommenden Zahlen gespannt sein, wenn sich die begonnenen Verhandlungen mit den USA in Reiseaktivitäten umsetzen. Kuba nutzte die ITB ebenfalls, um die Werbetrommel für die Internationale Tourismus-Messe FIT Kuba 2015, die im Mai ihr 35. Jubiläum erleben wird, zu rühren.

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Auch Venezuela zeigt sich zufrieden mit der diesjährigen ITB. Rund um den Pavillon, bedeutend größer und bunter als 2014 und vor allem in südamerikanischer Nachbarschaft (im letzten Jahr war Venezuela der Karibik ‚zugeteilt’ worden) herrschte reges Treiben. Es wurde gelächelt und fotografiert und den Besuchern – die weitgereisten waren vor allem Ungarn, Türken und Polen – der ‚beste Kaffee der Welt’ serviert, die sich beeindruckt zeigten von Venezuelas Schönheit und ihre Absicht kundtaten, sie kennenzulernen, und zwar in ihrer Gesamtheit zwischen Los Llanos, Los Andes, Canaima und den Küsten, Caracas eingeschlossen.Das Highlight sei jedoch nach wie vor die Isla de Margarita, heißt es in einer Pressenotiz des Tourismus-Ministeriums Mintur.

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Das verwundert doch etwas angesichts der instabilen Lage sowie der Reisewarnungen verschiedener Auswärtiger Ämter, aber es liegt wohl in der Natur des Tourismus, dass Angst vor Krisen und Gewalt sich nicht besonders lange hält. Schließlich sei Caracas nicht weniger gefährlich als Bogotá, bringt die lebhafte Rezeptionistin am Venezuela-Stand das Problem auf den Punkt. Die Statistiken der Tourismusindustrie bieten allerdings keinen Anlass zum Jubeln. Aber Tatsachen zu ignorieren, die schlecht ins Kalkül passen, liegt in der Natur gewisser Systeme.

Auch Kuba hält sich nicht mit lästigen Kleinigkeiten auf. Dass die ausländischen Touristen bei ihren Spaziergängen durch Havanna doch mal auf die Damas de Blanco treffen könnten, beunruhigt die Behörden kaum, seit dem Schulterschluss mit dem alten Erzfeind USA erst recht nicht mehr. Schließlich hat die Hauptstadt alles zu bieten, was das Herz von Karibik-Liebhabern und Nostalgikern erfreut. Havannas Altstadt ist nicht nur Weltkulturerbe, sondern wurde – kurz vor ihrem 495. Gründungsjahr – zu einer der sieben ‚neuen Wunderstädte’ erklärt. Die Stiftung New7Wonders mit Sitz in Dubai ehrt damit Großstädte, die sich durch ihre besondere Kultur und ihr historisches Vermächtnis auszeichnen sowie sich für ein nachhaltiges Wachstum in Bildung und Kultur, Umwelt, Wirtschaft und Tourismus engagieren. Havanna setzte sich dabei gegen starke Konkurrenten durch und steht jetzt auf der Liste neben Beirut/Libanon, Doha/Qatar, Durban/Südafrika, Kuala Lumpur/Malaysia, La Paz/Bolivien und Vigan/ Philippinen.

Die Damas de Blanco wurden vor zehn Jahren mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments geehrt, aber wen interessiert das schon bei all den anderen ‚Wundern’…

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  1. 1
    Der Bettler

    Habe gar nicht gewußt,daß in Europa auch noch so viele Dumpfbacken rumlaufen,die diesen Propagandadreck noch dazu glauben.Aber es ist gar nicht so schlecht,denn wer als Deutscher oder Europäer auf der Isla Urlaub macht,sagt mit Sicherheit,einmal und nie wieder.Es ist gut für die Touristen zu erfahren wie die Realität aussieht,und wie verlogen und korrupt und heruntergekommen das ganze Land ist.Also zukünftige Touristen aus Europa,dann urlaubt mal schön auf der Isla.Viel Vergnügen!!!

  2. 2
    Caramba

    Die meisten hier sind so fette Dumpfbacken (oder im Umkehrschluss Venezuela so unwichtig), dass es sie null interessiert, was da abgeht….
    Manche haben schon von Chavez gehört, und halten ihn „für einen guten Impuls“ für Südamerika (ernsthaft!) ohne irgendwas zu wissen, ganz wenige wissen dass der bolivarianische Revoluzzer mittlerweile tot ist, und praktisch nur Leute mit persönlichem Interesse (sprich Familie) haben Ahnung davon, was in Vzla abgeht. Und selbst unter den hier lebenden Venezolanos gibt es Chavistas! Schwer zu glauben…..aber leider wahr.
    Auf der Touri-Messe läuft ja auch nicht die philosophische Elite Deutschlands rum, insofern wundert es mich nicht, dass die Leute die Propaganda glauben – die Isla IST schön, und den ganzen Rest, naja, der ist hier unbekannt. Das finden sie dann vor Ort raus – und manche werden es wohl überleben, um davon zu erzählen….. ;-)

  3. 3
    Martin Bauer

    Die Begeisterung eines jeden neuen Venezuela Touristen wird sich beim ersten Einsatz der heimischen Kreditkarte in rasende Wut verkehren. Ein lausiger Hamburger kostet ihn nämlich mehr als zwei 350 Gramm Filetsteaks in einem Luxusrestaurant zwischen Flensburg und Freiburg. Und das abenteuerliche Nachtleben venezolanischer Metropolen und Touristenhochburgen wird ihn kaum mit seinem Schicksal versöhnen, auch wenn er es lebend und bei heiler Gesundheit zurück in den Flieger nach hause schafft.

    • 3.1
      Ines Waridel

      Eine kurze Frage : Sollte ich je erwägen, meine Ferien in Venezuela zu verbringen, muss ich dann mein Reisegepäck mit Lebensmittel füllen?

      • 3.1.1
        Martin Bauer

        Wenn Sie Ihren Urlaub nicht mit Schlange stehen, beim Versuch Lebensmittel zu kaufen, verbringen wollen, wäre es keine schlechte Idee…, wenn Sie damit durch den Zoll kommen.

        Falls Ihre Frage wirklich ernst gemeint ist: Warten Sie mit diesem Vorhaben unbedingt bis nach dem Zusammenbruch des gegenwärtigen politischen Systems. Dann fragen Sie am besten noch mal!

      • 3.1.2
        paulo

        LIEBE INES ALSO SOO SCHLIMM IST ES BEI UNS AUCH WIEDER NICHT !

        wenn sie ihren urlaub auf margarita verbringen wollen, gibt noch immer genügend möglichkeiten gut und sehr preiswert zu essen. sollten sie ein appartemend mieten, gibt es auch genügend möglichkeiten an die sacheen des täglichen bedars zu kömmen. die leute (einheimische) stehen hier schlange um ihr maismehl für arepas zu kaufen, um windel für ihr babys (weil sie zu faul sind windeln zu waschen) , dann stehen sie ab und zu schlange für oel ….. aber das meist bekommt man. auch auf den einheimischen mercado publico gibts jeden tag genügend gemüse, fisch,fleisch u.v.m…………….

        wir die wir hier leben und nicht von der hand in den mund leben wollen, kaufen seit jahren in genügenden mengen ein, damit es gar keine engpässe geben kann. aber die armen sind oft schlecht dran, weil sie jeden tag eein wenig einkaufen können…… oft auch aus dem grund, weil immer das neuste handy wichtiger ist als ein wenig lebensmittelvorrat.

      • 3.1.3
        Martin Bauer

        Grundsätzlich hat Paolo schon Recht. Es bleibt aber das Problem des Touristen mit dem Geldwechsel. Bezahlbar ist Venezuela für Leute, die gut verdienen und das in Landeswährung. Spottbillig ist es für jene, die Devisen haben und zum Cúcuta Kurs wechseln können.

        Zum offiziellen Kurs ist Venezuela für Ausländer unbezahlbar. Da kommen Sie im Löws in Monaco deutlich günstiger weg. Auf der Strasse in bar wechseln ist in mehrfacher Hinsicht riskant. Zumindest erhält man sehr schlechte Wechselkurse, denn alles, was vom Cúcuta Index abweicht, ist miese Geschäftemacherei oder Betrug. Ausserdem ist es illegal. Ich weiss nicht, was sich dir Regierung dabei denkt, Touristen anzulocken, wenn diese gleichzeitig genötigt werden, Gesetzesbruch zu begehen und sich in Gefahr zu begeben, nur um den Aufenthalt überhaupt bezahlen zu können.

        Fazit: Wer hier lebt und integriert ist. kommt noch immer halbwegs zurecht, der Fremde dagegen kaum. Es gibt so viele auf Länder auf der Welt, um seinen Urlaub zu verbringen. Venezuela gehört heute mit zur schlechtesten Wahl, die man treffen kann.

      • 3.1.4
        der Sachse

        Frau Ines Waridel, ich lebe seit ueber 8 Jahren und mache den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sturzflug von Venezuela life mit. Das Land ist sehr schoen, jetzt kommt das oder mein grosses ABER: enorm gefaehrlich, besonders fuer Touristen. Was die ausufernde Kriminalitaet betrifft, hat diese Regierung das Land nicht unter Kontrolle, ihre Sicherheit (Frau Ines Waridel) ist nicht gewaehrleistet. Es wurden schon Leute wegen 3 Dosen Koerperdeo ermordet. Das koennen Sie sich nicht vorstellen und muessen das auch nicht erleben.

        Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, meiden Sie das „Reiseland“ Venezuela. Machen Sie Urlaub auf der wunderschoenen Insel Curacao, diese kenne ich selber.

  4. 4
    Caramba

    Oder Grenada, oder Bequia, oder Dominica (NICHT DomRep), oder Antigua, St. Lucia, Union Island, St Vincent…..alles abseits vom fetten Massentourismus, alles wunderschön, und alles weitgehend ungefährlich. Und die Flüge sind auch deutlich billiger als nach Caracas……

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