Der Nationale Fachausschuss für biologische Sicherheit (CTNBio) hat am Freitag (10.) die kommerzielle Verwendung von gentechnisch veränderten Eukalyptus-Bäumen zu kommerziellen Zwecken zugelassen. Feldversuche, die seit dem Jahr 2006 an verschiedenen Standorten in Brasilien durchgeführt wurden, hatten einen Mehrertrag im Vergleich zu konventionellen Sorten von rund 20% ergeben. Damit ist das größte Land Lateinamerikas der erste Staat weltweit, der das kommerzielle Anpflanzen von gentechnisch veränderten Eukalyptus-Bäumen erlaubt. Diese Zertifizierung wird auch als der Beginn einer neuen Ära für die nachhaltige Waldbewirtschaftung bezeichnet. Dies aufgrund einer Erhöhung der Ausbeute für die Zellstoff- und Papierproduktion – einhergehend mit weniger Ressourcen.
Umweltschützer sehen dies anders. Bereits vor Wochen hat „Rettet den Regenwald“ darauf hingewiesen, dass die Eukalyptusbäume für ihr schnelles Wachstum sehr viel Wasser verbrauchen. Die Gewässer in den Plantagengebieten trocknen daher in der Regel innerhalb weniger Jahre aus, der Grundwasserspiegel sinkt. Dort wo sie sich ausbreiten unterdrücken die Eukalyptusbäume demnach auch auf chemischen Wege den Unterwuchs. Auf den Industrieplantagen wird zudem jeder Bewuchs mechanisch und mit Herbiziden vernichtet. Gegen häufige Plagen durch Insekten, Pilze und Viren setzen die Firmen Pestizide ein. Die Böden vertrocknen, werden ausgelaugt und verseucht.
Brasilien hat sich in den letzten Jahrzehnten zum bedeutendsten Produzenten von Kurzfaserzellstoff aus Eukalyptusholz entwickelt, das zunehmend zur Produktion hochwertiger Papiere benötigt wird. Qualität, Preis und Menge sind die Marktvorteile, die der brasilianischen Industrie Marktanteile sichern und zunehmend ausländische Investoren ins Land locken werden.
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