Venezuela: Direktoren von kritischen Medien dürfen das Land nicht verlassen

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Diosdado Cabello bei seiner wöchentlichen Propaganda-Sendung (Foto: Screenshot TV)
Datum: 13. Mai 2015
Uhrzeit: 15:27 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die venezolanische Justiz hat 22 Direktoren und Chef-Redakteuren von kritischen Medien das Verlassen des Landes verboten. Grund für diese Maßnahme soll eine schwere Verleumdung der Medienschaffenden gegenüber dem Präsidenten der Nationalversammlung sein. Zeitungen wie “El Nacional”, “Tal Cual” oder “La Patilla” hatten einen Artikel der spanischen Tageszeitung „ABC“ vom 25. Januar dieses Jahres übernommen. Darin wurde unter anderem behauptet, dass Diosdado Cabello Boss eines vom Militär unterstützten Drogenkartells ist.

Nach der Entscheidung eines Richters in Caracas müssen sich die 22 Angeklagten (Miguel Henrique Otero, Mariana Otero, Argenis Rafael Martínez Mota („El Nacional“), José Simón Elarba Haddad, Oswaldo Karam Macía, Luis Carlos Serra Carmona, Juan Andrés Wallis Brandt, Omar José Delgado Lugo, Jorge Papatzikos Gianopulos, Vivianne de Lourdes Font Fernández, Ramón José Medina Simancas, Beatriz Cecilia De Majo de Algisi, Carmen Elena Macía Fortique, Leopoldo Eduardo López Mendoza, Teodoro Petkoff Malec, Juan Antonio Rafael Golia Amodio, Francisco Layrisse, Manuel Antonio Puyana Santander, Alberto Federico Ravell Arreaza, Isabel Cristina Ravell Nolck und David Alberto Morán Bohórquez) jede Woche bei einem Gericht melden. Dadurch soll die Einhaltung der Bedingungen zu einem geplanten Verfahren gegen diesen Personenkreis gewährleistet werden.

Laut Angaben von „El Nacional“ hat die venezolanische Staatsanwaltschaft formell am 28. April über dieses Vorgehen informiert. Allerdings wurden die Angeklagten nicht direkt benachrichtigt – zum ersten Mal handelt es sich um eine außergerichtliche Maßnahme. „Diese Maßnahmen sind völlig unrechtmäßig. Aber so ist das eben in Venezuela – die Exekutive erhält ihre Befehle direkt von der Regierung. Die venezolanische Justiz gibt es nicht. Sie ist zu einem Instrument verkommen, die jede abweichende Meinung kriminalisiert“, so Miguel Henrique Otero, Chefredakteur von „El Nacional“ in einem Interview mit dem Sender „NTN24“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Manuel Neuer

    Der geneigte Leser stelle sich einmal vor, dass der Bundestagspräsident oder EU-Parlamentspräsident so im Fernsehen auftreten würde. Zu Recht müssten diese Personen in die geschlossene eingewiesen werden. Arme Venezolaner, wie blöde kann ein Volk eigentlich sein???????????????????????????

    • 1.1
      der Reisende

      Ein Volk ist so intelligent wie sein President.
      Jetzt wissen wir wie intelligent die Venezolaner sind !!!

  2. 2
    Caramba

    Ganz zu schweigen davon, dass die Anschuldigungen sehr wahrscheinlich war sind, er IST ein vom Militär unterstützter Drogenboss. Stellen Sie sich mal Hr. Gauck in der Rolle vor…….

    • 2.1
      Herbert Merkelbach

      Die US-amerikanische Justiz ist ihm schon auf den Fersen. Das weiß er aber auch bestimmt. Jetzt erfolgen seine Rundumschläge gegen jeden und alle, die ihm die Drogenverbindung nachsagen. Es wird ihm nicht viel helfen. Eines Tages steht er vor einem Richter und dann verschwindet er für immer aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit. Sollte er in einem US-Gefängnis landen, er wird diese Institution nur im Sarg als freier Mensch/Leichnam verlassen.

  3. 3
    Caramba

    …“wahr sind…“ sry, „h“ vergessen. Zu schnell gedrückt……

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