Im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro können die zu einer Haftstrafe verurteilten Transvestiten und Transsexuellen in Zukunft selbst wählen, ob sie ihre Gefängnisstrafe in Haftzentren für Frauen oder für Männer absitzen wollen. „Dies ist eine würdige Behandlung und ein Zeichen des Respekts für diese Gruppe“, erklärte der Sekretär der Gefängnisverwaltung von Rio, Erir Ribeiro, in einem Interview. Der Bundesstaat Rio de Janeiro gehört zu den kleineren Staaten Brasiliens und ist in etwa so groß wie Dänemark und etwas kleiner als das deutsche Bundesland Niedersachsen. Von den insgesamt rund 43.000 Häftlingen gehören 700 der Gruppe „Transvestiten und Transsexuelle“ an.
„Es ist ein Sieg aller Transsexuellen. Diese Gruppe war in den Gefängnissen bisher für die Gesellschaft unsichtbar. Jetzt, mit dieser zukunftsweisenden Maßnahme von Rio, wird sich das ändern“, zeigt sich Teresa Cosentino, Generalsekretärin für Sozialhilfe und Menschenrechte (Rio de Janeiro), überzeugt. Vor einem Monat hatte der Fall der 25-jährigen Veronica Bolina die brasilianische Gesellschaft erschüttert. Die transsexuelle Pornodarstellerin war von der Polizei im brasilianischen São Paulo (Bom Retiro) festgenommen und brutal misshandelt worden.
In den letzten 30 Jahren gab es unzählige Fälle von Diskriminierung gegenüber Transvestiten und Transsexuellen. Claudio Nascimento, Direktor der NGO „Rio ohne Homophobie“, begrüßte den neuen Erlass der Regierung und betonte, dass Lesben weiterhin in Frauengefängnissen untergebracht werden. Durch diese Sicherheitsmaßnahme soll verhindert werden, dass sie Opfer von Vergewaltigungen in von Männern besetzten Haftanstalten werden.
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