Klimatische Faktoren haben im südamerikanischen Land Peru zu einem starken Anstieg von Dengue und Chikungunya-Fieber geführt. In den 17 Regionen, in denen es zu einem vermehrten Auftreten der Mücke „Aedes aegypti“ kam, gibt es nach aktuellen Informationen aus dem Gesundheitsministerium (MOH) 22.860 Fälle (bestätigte und wahrscheinliche) von Dengue-Fieber. 26 Menschen starben in diesem Jahr am Virus, aus den Departementos Tumbes, Piura und La Libertad werden die meisten Infektionen gemeldet.
Damit hat die Zahl der Infizierten in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bereits die Gesamterkrankungen des Jahres 2014 (etwas mehr als 19.000) überschritten. „Die Fälle in Piura haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt – und wir sind erst im Juni. Das angekündigte El-Niño-Phänomen bringt uns in Gefahr“, erklärt das lokale Gesundheitsministerium von Piura. In Bezug auf das Chikungunya-Fieber wurden bis zum 6. Juni 47 importierte Fälle gemeldet. Allerdings gab es am vergangenen Dienstag (9.) den ersten einheimischen Fall: Ein 12 Jahre altes Kind erkrankte in Zarumilla (Tumbes) und erholt sich inzwischen von den Symptomen.
Das Dengue-Fieber wird durch den Stich einer Mücke übertragen und ist in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Die einzigen bekannten Wirte des Virus sind Primaten und verschiedene Stechmückenarten. Es existieren vier verschiedene Serotypen (Untergruppen) des Virus, die sehr wahrscheinlich unabhängig voneinander innerhalb der letzten 2000 Jahre in Asien von nichtmenschlichen Primaten auf den Menschen übersprangen. In Peru treten hauptsächlich die aggressiven Serotypen DENV-2 und DENV-3 auf, die einen Menschen töten können.
„Unser aktuelles Klima (Erhöhung der Temperatur aufgrund der globalen Erwärmung) ist für eine Ausbreitung der Dengue-Mücke ideal. Die Brutzeit wurde verkürzt, daher gibt es wesentlich mehr Mücken in der Umwelt. Die Regenfälle verhindern zudem die Begasung der Brutstätten“, warnt Leslie Soto, Professor für Infektiologie an der „Universidad Cayetano Heredia“.
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