In Argentinien hat ein Gericht den letzten Chef der früheren Militärjunta, Ex-General Reynaldo Bignone, wegen Verletzung der Menschenrechte zu 25 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 82-Jährige an der Entführung, Folterung und Ermordung von 56 Menschen beteiligt war und sprach ihn schuldig.
Reynaldo Benito Antonio Bignone Ramayón war der letzte Chef der früheren Militärjunta und war vom 1. Juli 1982 bis zum 10. Dezember 1983 de facto Staatspräsident der Republik Argentinien. Ende der 70er Jahre war er einer der Kommandanten der Militärbasis Campo de Mayo, in der Regimegegner ermordet und gefoltert wurden. Im März 2007 wurde Bignone festgenommen und seit dieser Zeit in einer Militärbasis nahe Buenos Aires festgehalten. Am 2. November 2009 wurde der Prozess gegen Bignone eröffnet, bei dem er am 20. April 2010 vom Bundesgericht in San Martín wegen Menschenrechtsverbrechen zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde.
Laut Gerichtsbeschluss trug er als ehemaliger Kommandant der Militärbasis Campo de Mayo, die während der Militärdiktatur ein Foltergefängnis enthielt, Mitschuld an der Entführung, Folter und Ermordung von 56 Menschen. Zusammen mit Bignone wurden fünf Ex-Offiziere zu hohen Haftstrafen verurteilt, ein mitangeklagter ehemaliger Polizist wurde freigesprochen. Mit Blick auf den Gesundheitszustand des Ex-Machthabers haben dessen Anwälte dagegen jedoch bereits Beschwerde gegen das Urteil angekündigt.
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