Im Jahr 2013 wurden 60 Häftlinge im Gefängnis von Pedrinhas (im nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Maranhão) getötet. Die Haftanstalt in der Landeshauptstadt São Luís ist berüchtigt für Gewalt, laut der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ sollen dort insgesamt schon mehr als 150 Insassen zu Tode gekommen sein. Der Konflikt verfeindeter Verbrecherkartelle innerhalb der Gefängnismauern nimmt immer grausamere Formen an und belegt die Hilflosigkeit der Behörden. Vor rund 16 Monaten sorgte ein Fall besonders abscheulicher Barbarei in Pedrinhas für internationales Aufsehen. Am 17. Dezember 2013 wurden drei Gefangene ermordet, auf einem von Gefangenen per Mobiltelefon aufgezeichneten Video waren die enthaupteten Leichname zu sehen. Am Samstag (18.) berichteten lokale Medien von mehreren „Fällen von Kannibalismus“, mit denen sich der brasilianische Kongress in den nächsten Tagen beschäftigen wird.
Laut einem „Zeugen“ hat die Organisation Ángeles de la Muerte (Engel des Todes) mehrere Mitgefangene ermordet, ihnen die Füße und Hände abgehackt und den Leichen Nieren, Leber und Herz zum späteren Verzehr entnommen. Die Organe wurden demnach in Salzwasser gekocht, um den Gestank zu vermeiden. Die restlichen Leichenteile in Müllsäcken entsorgt und vergraben. Rechtsanwälte berichteten bereits mehrfach von merkwürdigen Vorkommnissen innerhalb der Haftanstalt. Als sie ihre Klienten in Pedrinhas besuchen wollten, waren diese verschwunden und tauchten nie mehr auf.
Am 8. August 2014 verschwand der 23-jährige Rafael Libório. Teile seiner Leiche wurden wenig später in einem Plastikbeutel in einer Zelle begraben gefunden. „Wir fanden ihn in der gleichen Art, wie uns der Zeuge die Vorfälle beschrieben hatte. Wir fanden die Kopfhaut, aber nicht den Schädel und die Gesichtshaut. Wir fanden Füße und Genitalien – von denen kein Verwesungsgeruch ausging. Deshalb gehen wir davon aus, dass diese Körperteile in Salzwasser gekocht wurden“, teilte ein Beamter der Haftanstalt mit. Sechs Fotos mit abgetrennten Körperteilen wurden den ermittelnden Behörden übergeben.
Der gleiche Zeuge behauptet, dass es viel mehr Fälle von Kannibalismus in den Gefängnissen des Landes gibt. Der Justizvollzugsdienst ist nach seinen Worten allerdings „stummgeschaltet“.
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