In einer Sondersitzung des Parlaments haben am Dienstag (1.) 132 anwesende Abgeordnete die Aufhebung der Immunität von Präsident Otto Pérez beschlossen. Damit ist der Weg für Ermittlungen gegen das Staatsoberhaupt für angebliche Verbindungen in den Betrugsskandal rund um das nationale Zollsystem frei. Nur wenige Stunden nach Entscheid des Kongresses verbot ein guatemaltekischer Richter, dass Pérez das Land verlassen darf.
Bereits vor rund einer Woche hatte die guatemaltekische Staatsanwaltschaft und Ermittler der UN-Kommission gegen die Straflosigkeit Staatsoberhaupt Otto Pérez Molina massiv beschuldigt. Nachdem mehrere Stunden zuvor Pérez‘ frühere und erst vor wenigen Wochen vom Amt zurückgetretene Stellvertreterin Roxana Baldetti unter Korruptionsverdacht festgenommen wurde, gab die Justiz des zentralamerikanischen Landes bekannt, dass Präsident Pérez einer der Führer einer Bande von Zollbetrügern sein soll.
Update, 3. September
Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl gegen Pérez erlassen und wegen Fluchtgefahr Sicherheitsverwahrung angeordnet – als Konsequenz daraus tritt das Staatsoberhaupt von seinem Amt zurück. Vize-Präsiden Alejandro Maldonado Aguirre wird das Amt übernehmen.
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