Das südamerikanische Land Brasilien wird vom größten Korruptionsskandal in seiner Geschichte erschüttert. Darin involviert ist die Regierungspartei “Partido dos Trabalhadores” (PT), die etwa 150 bis 200 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern vom staatseigenen Konzern Petrobras erhalten haben soll. Zahlreiche Politiker wurden bereits festgenommen, die Ermittlungen in der sogenannten “Petrolão”-Affäre laufen bereits seit Frühjahr 2014. Im November 2014 erklärte sich Augusto Ribeiro de Mendonça Neto, Direktor der Firma Toyo Setal, im Gegenzug für Strafmilderung zu Aussagen bereit. Bei verschiedenen Vernehmungen teilte er mit, dass es einen Club großer Bauunternehmen gegeben habe, die Aufträge unter sich aufgeteilt hätten. Er selbst habe einem Ex- Petrobras-Manager von 2008 bis 2011 Schmiergeld bis zu 18 Millionen US-Dollar gezahlt. Bei einer Zeugenaussage vor dem Bundesgericht von Paraná bekräftige Neto am Donnerstag (10.), die Zahlung von Bestechungsgeldern an die Regierungspartei PT durch offizielle Spenden. Bereits vor einer Woche hatte Ricardo Pessoa, Inhaber des Ingenieurbüros „UTC Engenharia“ zugegeben, Bestechungsgelder in Höhe von 7,5 Millionen Reais (1,98 Millionen US-Dollar) aus Verträgen mit Petrobras als Spenden direkt an den ehemaligen Schatzmeister der regierenden Arbeiterpartei gezahlt zu haben.
Das brasilianische Politikmagazin „Veja“ hat vor Monaten den größten Korrupptionsskandal in der Geschichte Brasiliens ins Rollen gebracht und das Geflecht aus Filz und Kungelei gelüftet. Präsidentin Rousseff soll über Korruption und Geldwäsche von Petrobras Bescheid gewusst und ihre Partei davon profitiert haben. Demnach sind über Jahre hinweg bei Vertragsabschlüssen des Konzerns drei Prozent der Vertragssumme illegal an politische Parteien geflossen, darunter an die regierende Arbeiterpartei PT.
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