Vor über zwei Wochen brach in Brasilien der Staudamm eines Rückhaltebeckens voller Abraum und Abwässer. Ungefähr 62 Millionen Kubikmeter eines toxischen Gemisches aus Arsen, Aluminium, Blei, Kupfer und Quecksilber ergossen sich in die Landschaft, die Schlammlawine begrub das Bergdorf Bento Rodrigues unter Tonnen von Schlamm. Umweltschützer und Biologen schlugen Alarm und teilten mit, dass der Rio Doce (Süßer Fluss) auf einer Länge von fast 700 Kilometern zerstört, verseucht und vergiftet ist. Am Donnerstag (26.) gab das brasilianische Geologieinstitut „Serviço Geológico do Brasil“ (CPRM) bekannt, dass es keine Erhöhung der Schwermetalle im Fluss gibt.
Demnach wurden nach dem Unfall (zwischen dem 14. und 18. November) 40 Wasser/Sediment-Proben aus dem Fluss entnommen. Im Vergleich zu Daten aus dem Jahr 2010 wurde keine Erhöhung der Schwermetalle festgestellt. Laut „CPRM“ gibt es „keinen Hinweis darauf, dass der Schlamm im Rio Doce toxische Schwermetalle enthält“. Die gesammelten Ergebnisse belegen allerdings, dass es eine „Zunahme an suspendierten Feststoffen“ (Trübung) gibt, die deutlich über den Werten von 2010 liegen. Ebenfalls konnte eine „signifikante Abnahme der Menge an gelöstem Sauerstoff im Wasser“ gemessen werden, worauf „das Fischsterben zurückzuführen ist“.
Unabhängig davon, ob Schwermetalle in den Schlammmassen sind, ist dies eine Umweltkatastrophe. Das Ganze jetzt noch zu verharmlosen ist schon kriminell.
Das ist in meinen Augen ein gewaltiger Unterschied, Schwermetalle verseuchen eine gegend über Jahre, „normaler“ Schlamm sollte sich recht schnell absetzen und keine bleibenden Schäden anrichten.