Zika-Virus und Mikrozephalie in Brasilien: Tourismus befürchtet Einbußen

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Unter Mikrozephalie versteht man eine Entwicklungsbesonderheit beim Menschen, bei der der Kopf eine vergleichsweise geringe Größe aufweist (Foto: Reproducao)

Bis zum 30. November wurden im südamerikanischen Land Brasilien offiziell 1.248 Fälle von Mikrozephalie in 14 Bundesstaaten registriert. Das Auftreten der Schädelfehlbildungen bei Säuglingen ist damit bis zu zwanzig Mal höher als in den Vorjahren. Laut einem offiziellen Bulletin des Ministeriums für Gesundheit haben Mediziner das Zika-Virus mehrfach im Blut und im Gewebe an unter Mikrozephalie leidenden Babys entdeckt und nehmen deshalb an, dass der gefährliche Erreger mit die Ursache für die sich häufenden Fälle von Missbildungen ist. Die Behörden haben wegen der hohen Zahl der Fehlbildungen in den Nordöstlichen Staaten den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es in Südamerika neun Länder, in denen das Zika-Virus auftritt (Brasilien, Kolumbien, El Salvador, Guatemala, Mexiko, Paraguay, Surinam, Venezuela und Chile (Osterinsel).

Brasiliens Nordosten zeichnet sich durch paradiesische Strände, sanft geschwungene Dünen und Buchten, Kokospalmen und ein ganzjährig warmes und sonniges Klima aus. Touristen aus allen Ecken des größten Landes in Lateinamerika verbringen in dieser Region ihre Sommer- und Weihnachtsferien, der starke Anstieg von Mikrozephalie könnte Auswirkungen auf die Region haben. Auf diesen Teil von Brasilien konzentriert sich die überwiegende Mehrheit der Fälle – 1.219 von insgesamt 1.248. Der Bundesstaat Pernambuco ist mit 646 Fällen am stärksten betroffen.

„Ich bin in der 12. Schwangerschaftswoche und ich werde dieses Jahr meine Reise nach Recife (Pernambuco) aus Sicherheitsgründen stornieren“, zitiert die Tageszeitung „Folha de Sao Paulo“ die in der Hauptstadt Brasília lebende Mariana Martins. Während eine wachsende Zahl von Gynäkologen Frauen in den betroffenen Regionen rät, nicht schwanger zu werden, versuchen die Behörden die Situation zu entspannen. Das Ministerium für Gesundheit weist darauf hin, dass es keine offizielle Empfehlung für Schwangere gibt, auf ihre Reise in diese Gebiete zu verzichten. Empfohlen werden „lediglich“ zusätzliche Vorkehrungen, um nicht von der das Zikus-Virus übertragenden Mücke Aedes aegypti gestochen zu werden.

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