Karibik: Auf Antigua sterben die Palmen

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Die 280 Quadratkilometer große Insel trifft das Palmensterben besonders hart (Fotos: N. A. Harrison/apsnet)
Datum: 29. Dezember 2015
Uhrzeit: 10:57 Uhr
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Das Urlaubsparadies Antigua könnte bald ohne Kokospalmen sein. Eine Krankheit hat bereits die Hälfte der stattlichen Palmen des karibischen Landes dahin gerafft. Dies hat allerdings nicht nur Folgen für das Landschaftsbild, sondern ebenso für die Wirtschaft und den Tourismus. Für viele Touristen ist ein mit Kokospalmen gesäumter Strand ein Traummotiv. Statt der herrlichen Palmen finden sie auf Antigua vielerorts nun jedoch nur noch vergilbte oder geköpfte Palmen. Schuld ist die Krankheit „Lethal Yellowing“, die schon in Florida und Jamaika für das Absterben von Bäumen gesorgt hat. Schon jetzt sind etwa 45 Prozent der Kokospalmen Antiguas verschwunden, wie es von der Horticultural Society heißt.

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Die 280 Quadratkilometer große Insel trifft das Palmensterben besonders hart. Kultur und Wirtschaft hängen eng mit der Kokospalme zusammen. Sie sind Postkartenmotiv für tausende von Touristen, die ebenso den Saft der Kokosnüsse kaufen und so zum Einkommen vieler Inselbewohner beitragen. In der Küche werden Kokosöl und Kokosflocken verwendet und selbst beim Haarewaschen und Hautproblemen kommt das Öl zum Einsatz.

Eingeschleppt wurde die Palmenkrankheit Lethal Yellowing 2012. Seitdem hat sie sich rasend ausgebreitet. Betroffene Palmen sind von gelben Blättern gekennzeichnet und werfen ihre Früchte vorzeitig ab. Werden sie nicht behandelt, sterben sie innerhalb weniger Monate.

Als einziges Gegenmittel gilt Oxytetracycline-Antibiotikum, das alle drei Monate eingesetzt werden muss. Abgesehen von den enorm hohen Kosten von 450 Dollar ist die Wirksamkeit nicht gesichert. Hinzu kommt, dass es importiert werden muss. Kokosnüsse von den mit dem Antibiotikum behandelten Palmen dürfen darüber hinaus nicht in den Verzehr gelangen.

Die Alternative ist ein Fällen und Verbrennen befallener Palmen, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Doch den Behörden stehen für Kontrolle und Bekämpfung nur wenige Geld- und Personalmittel zur Verfügung. Ökologen verweisen indes darauf, neue Palmen nachzupflanzen. Gesunde Bäume inmitten von kranken könnten restistent sein und somit wertvolle Jungpflanzen liefern.

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