Die Nationale Organisation der Indigenen Kolumbiens (Organización Nacional Indígena de Colombia, ONIC) zeigt sich besorgt über die Präsenz von Kämpfern der marxistisch orientierten Terrororganisation „Ejército de Liberación Nacional“ (ELN, Nationale Befreiungsarmee) in Gebieten, die traditionell von der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo – Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) besetzt waren. Zudem scheint die ELN immer mehr FARC-Rebellen zu rekrutieren, die dem Friedensabkommen mit der Regierung nicht zustimmen wollen.
Trotz des erklärten Widerstands der FARC wird Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos das für den 23. März geplante Friedensabkommen mit der Bewegung durch ein Referendum absegnen lassen. „Was in Havanna unterzeichnet wird, stelle ich zur Volksabstimmung, ob es der FARC gefällt oder nicht“, twitterte Santos. FARC-Chefunterhändler Iván Marquez hatte Stunden zuvor am Verhandlungsort in Kuba ein Referendum über das angestrebte Abkommen abgelehnt.
Laut dem Leiter der ONIC, Luis Fernando Arias, ist die indigene Bevölkerung über die Anwesenheit der ELN auf ihrem Territorium sehr besorgt. Er forderte die kolumbianische Regierung dazu auf, dieses Vorgehen zu untersuchen. In vielen Teilen des Landes wird seit Wochen ELN-Propagandamaterial gefunden, in Vale del Cauca, Norte del Cauca, Choco und Narino wurde die sich mit Erpressung, Drogenhandel und Entführungen für Lösegeld finanzierende kriminelle Organisation vorher nie gesichtet.
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