Die indigene Bevölkerung Brasiliens umfasst eine Vielzahl verschiedener ethnischer Gruppen, die das Gebiet des heutigen Brasilien schon vor der Eroberung durch die Portugiesen im Jahr 1500 bewohnten. Brasilien ist das Land mit den meisten unkontaktierten Völkern weltweit, noch heute werden sie willkürlich und vorsätzlich gejagt und ihre Häuser in den Wäldern zerstört. Die Stämme kämpfen für ihre Rechte, doch Hunderte der indigenen Ureinwohner wurden schon ermordet. Infrastrukturprojekte bedrohen darüber hinaus den Lebensraum der Völker, das unter Energiehunger leidende Brasilien staut immer mehr Flüsse auf und flutet Gebiete, um Strom zu gewinnen. Laut Victoria Tauli-Corpuz, UN-Sonderberichterstatterin für die Rechte der Indigenen, erleidet Brasilien ich den letzten acht Jahren „äußerst besorgniserregende Rückschläge beim Schutz der Rechte der indigenen Völker“. Nach ihren Worten wird sich der Trend weiter verschlechtern – sollte die aktuelle Regierung kein entschlossenes Handeln an den Tag legen.
Präsidentin Rousseff kämpft seit Monaten um ihr politisches Überleben, die noch größte Volkswirtschaft Lateinamerikas ist gelähmt. Dass sich Brasília verstärkt der Rechte der Ureinwohner annimmt, scheint im herrschenden Chaos unwahrscheinlich. Während ihres zehntägigen Besuches in Brasilien sprach Victoria unter anderem mit den Vertretern der Regierungen von mehr als 50 indigenen Völker im Federal District, Mato Grosso do Sul, Bahia und Pará. Das Ziel war unter anderem, die Hauptprobleme der indigenen Menschen im Land zu analysieren und zu überprüfen, ob die Empfehlungen einer ähnlichen Mission aus dem Jahr 2008 überhaupt umgesetzt wurden. Der Besuchsbericht wird dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im September dieses Jahr vorgelegt werden. In einem kurzen Statement kurz vor ihrer Abreise aus Brasilien gab die UN-Sonderberichterstatterin bekannt, dass „die Risiken, mit denen die indigenen Völker fast täglich konfrontiert sind, präsenter denn je sind“.
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