In der Regierungskrise in Brasilien wird Staatspräsidentin Dilma Rousseff immer handlungsunfähiger. Ihr Koalitionspartner (Partei der Brasilianischen Demokratischen Bewegung, PMDB) wird am Dienstag (29.) über die Aufkündigung des Koalitionsbündnisses entscheiden, weiteres Ungemach droht von der brasilianischen Anwaltskammer OAB. Die Vereinigung, die eine Million Anwälte vertritt, präsentierte am Montag einen neuen Antrag auf Amtsenthebung.
Darin wird Rousseff vorgeworfen, dem Weltfußball-Verband Fifa weitgehende Steuerfreiheit im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2014 zugesichert zu haben. Die WM hatte der Fifa einen Umsatz von rund 4,8 Milliarden US-Dollar beschert, die Kosten beliefen sich auf 2,2 Milliarden US-Dollar. Die Kammer betonte, dass hinsichtlich der Steuerfreiheit unzählige Beschwerden aus der Bevölkerung vorliegen. Der Antrag muss von Parlaments-Präsident Eduardo Cunha, ein scharfer Kritiker von Rousseff, genehmigt werden.
Sozialisten an der Macht! Was soll man sonst dazu sagen?