Dominikanische Republik: Museum der Geschwister Mirabal – Symbol der Freiheit

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Jeden 25. November gedenkt man dem abscheulichen Mord an den Schwestern Mirabal durch die Militär-Diktatur (Fotos: Access)
Datum: 14. Juli 2016
Uhrzeit: 14:27 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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In der kleinen Ortschaft Ojo de Agua in der Gemeinde Salcedo liegt das Museum der Geschwister Mirabal. Das Haus ist zum Symbol für die Freiheit des dominikanischen Volkes geworden. In ihm verbrachten Patria, Minerva und Maria Teresa die letzten zehn Monate ihres Lebens, bevor Diktator Rafael Leónidas Trujillo Molina sie ermorden ließ. Jeden 25. November gedenkt man hier dem abscheulichen Mord an den Schwestern Mirabal durch die Militär-Diktatur. Das Datum wurde von der Generalversammlung der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ erklärt.

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Das Haus wurde zu einer Art Pilgerstätte, zu dem die Bürger nach dem Tod des Tyrannen kamen. 1994 wurde es offiziell zum Museum erklärt. Geleitet wird es von der Tochter von Patria, Noris, die gleichzeitig Präsidentin der Stiftung Fundación Hermanas Mirabal ist. Sie hat die Aufgabe mit Stolz und dem Willen übernommen, das Vermächtnis für kommende Generationen zu bewahren.

Die Zeit ist stehen geblieben

Das Elternhaus wurde 1954 erbaut. Hierhin zogen die Geschwister wegen der Verfolgungen, die sie erlitten. Bei einem Rundgang lernt der Besucher die Hausarbeiten und das Alltagsleben der drei Schwestern kennen, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Die Sammlung der Bücher und die Ölgemälde Minervas, die Kohlezeichnungen von Patria und die Schuhsammlung aus chinesischem Porzellan von Maria Teresa sind so bewahrt wie an dem Tag ihrer Ermordung und als seien inzwischen nicht 55 Jahre vergangen.

Ihre Mutter Chea, die Matriarchin dieser Familie von Heldinnen, und die Schwester Dedé, kümmerten sich um die Aufbewahrung von Ohrringen, persönlichen Gegenständen und des Zopfes, den man Maria Teresa vor ihrer Beisetzung abschnitt, sowie ein Tuch von Patria, an dem noch das Blut ihrer Ermordung klebt.

Das Original-Haus

Im Haus wurden nur die Fußböden verändert. Das Dach und die Küche befinden sich noch im Originalzustand seit der Erbauung, ebenso der Garten, in dem nur abgestorbene Pflanzen ersetzt werden. Das Haus ist das typische Wohnhaus einer wohlhabenden Familie des letzten Jahrhunderts. Es verfügt über ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, drei Schlafzimmer, ein Badezimmer, eine Küche und ein Zimmer für die Hausangestellte. Die Bestückung der Objekte erfolgte durch Dedé und ihre Freundin und Mitschülerin Violeta Martinez.

Im Garten befinden sich die Gräber, in denen Patria, Minerva, Maria Teresa sowie Manolo Tavares beigesetzt sind. Er war der Ehemann von Minerva und Führer der Bewegung 14. Juni. Er starb 1963 als Guerillero. Jedes Jahr im November, besonders zum Jahrestag ihrer Ermordung, füllen die Schüler aus allen Landesteilen das Museum, zum dem heute auch eine Bibliothek, eine Cafeteria und ein Verwaltungsbereich gehören. Dann kommen an einem Tag manchmal bis zu viertausend Besucher.

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