Lateinamerika: Massive Proteste gibt es in Venezuela – aber nicht in Brasilien

krebs

Stadtguerilla geht gezielt gegen Regierungseinrichtungen vor (Foto: Defesanet)
Datum: 04. September 2016
Uhrzeit: 14:52 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Obwohl die linke Arbeiterpartei in Brasilien (Partido dos Trabalhadores) bereits kurz nach der verfassungsmäßigen Amtsenthebung von Dilma Rousseff durch den Senat zu massiven Protesten aufgerufen hatte, blieben diese bisher aus. Randale kleiner krimineller Gruppen, die bewusst Regierungsgebäude und Banken in São Paulo, Rio Grande do Sul, Rio de Janeiro, Paraná und Bahia angreifen, bezeichnen der brasilianische Geheimdienst und die Militärpolizei als „urbaner Stadt-Terror“, der gezielt gegen die Regierung von Präsident Temer gerichtet ist. Am Rande des G20-Gipfels in China minimierte Temer die Proteste gegen die Amtsenthebung von Rousseff, bezeichnete sie als ausdruckslos und minimal.

„Diese kleinen Gruppen von jeweils knapp über 100 Personen können vernachlässigt werden. Brasilien hat eine Bevölkerung von 206 Millionen Menschen und diese demokratischen Demonstrationen sind vollkommen natürlich/normal nach einem Prozess wie dem der Amtsenthebung von Rousseff. Bedenklich wäre, wenn das Volk mit einer Stimme gegen diesen verfassungsmäßigen Prozess gewesen wäre. Dies ist allerdings nicht der Fall und deswegen erschreckt mich das ganze nicht im geringsten“, so Temer am Samstag (3.) in Hangzhou im Gespräch mit Journalisten.

Er bezeichnete es als „vollkommen natürlich, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Unterstützung“ für seine Regierung gibt und forderte die Journalisten dazu auf, ihm in zwei Jahren diese Frage erneut zu stellen. Auch Außenminister José Serra bezeichnete die Proteste als “mini, mini, mini, mini, mini, mini”. Wenn die Journalisten Massenproteste sehen wollen, sollten sie nach Venezuela reisen. „In Caracas waren am 1. September mehr als eine Millionen Menschen unterwegs. Das Volk protestiert gegen jedweden Mangel und gegen die Inhaftierung von politischen Gefangenen, die es dort gibt“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Manfred

    Mich nimmt Wunder wie lange die RATTEN brauchen um das sinkende Schiff zu verlassen?
    Vermutlich werden sie sich entsprechend absetzen damit sie nicht gelynscht werden wie beinahe Maduro auf der Insel Margarita.

    • 1.1
      Gringo

      Den hat ein kleines Mädchen gehauen und dadurch vertrieben!!!!!!!

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