Seit Jahren planen die südamerikanischen Länder Peru und Brasilien eine transkontinentale Eisenbahn. Eine erste Phase der technischen Machbarkeitsstudie ging 2012 davon aus, dass der Bau der “Atlantisch-Pazifischen Eisenbahnstrecke” rund 10 Milliarden US-Dollar verschlingen würde. Perus Vizepräsident und Verkehrsminister Martín Vizcarra gab am Mittwoch (14.) in Peking bekannt, dass sich die geschätzten Kosten um das sechsfache auf 60 Milliarden US-Dollar erhöht haben. Demnach würden die Baukosten/Investitionen auf peruanischem Territorium 35 Milliarden und 25 Milliarden in Brasilien betragen.
Pläne über eine Verbindung vom Atlantik an den Pazifik gab es bereits in der Vergangenheit. Nach einem Jahrzehnt der Vernachlässigung wurden die technischen Studien im Jahr 2011 wieder aufgenommen. Die geplante Verbindung zwischen Peru und Brasilien hätte eine Länge von 4.544 Kilometern und würde eine Bauzeit von fünf Jahren erfordern. Mit gewaltigen Güterzügen könnten begehrte Phosphate/Erze auf brasilianisches Territorium gelangen, im Gegenzug würden riesige Soja-Ladungen in den Andenstaat transportiert. Das Projekt wäre nicht nur die wichtigste transkontinentale Eisenbahn in Südamerika, mit der Realisierung der Strecke würde Zeit und Kosten für den Transport der Güter durch Peru und Brasilien gewaltig minimiert.
Die neue Kostenrechnung basiert auf Analysen der China Railway Group, den drittgrößten und auf Schieneinfrastruktur spezialisierten Baukonzern weltweit. Seit Beginn der Planungsphase gab es eine große Unbekannte, nach dessen Lösung verzweifelt gesucht wurde. Die Anden, die sich der geplanten Trasse mit bis zu 4.000 Metern entgegenstellen, haben das geplante 10 Milliarden Dollar Investitionsvolumen in astronomische Höhen gesteigert. Ein Beispiel für die enormen Kosten bietet die Transandenbahn (Trasandino), eine meterspurige, schmalspurige 248 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen den Städten Los Andes in Chile und Mendoza in Argentinien. Alleine der geplante Bau eines bis zu 50 Kilometer langen transandinischen Basistunnels würde nach aktuellen Schätzungen rund drei Milliarden US-Dollar kosten.
Sollte der Bau der “Atlantisch-Pazifischen Eisenbahnstrecke” jemals realisiert werden, würde das Projekt zu einem der teuersten weltweit und fast das doppelte der Hochgeschwindigkeitsstrecke Peking-Shanghai kosten (33 Milliarden US-Dollar). Die Kosten für den Eurotunnel, ein 50 Kilometer langer Eisenbahntunnel zwischen Folkestone in Kent (Vereinigtes Königreich) und Coquelles nahe Calais (Frankreich) beliefen sich auf rund 16 Milliarden US-Dollar.
Die Höhe der Kosten ist ins peinlich Lächerliche übertrieben. Erst 10 Milliarden für die gesamte Strecke, dann wird allein der brasilianische Abschnit 2,5 mal so teuer, weil in Chile die Anden zu überwinden sind…?! Die Logik zieht nicht. Vielleicht sollte man Lula mit dem Projekt beauftragen, da wird vielleicht weniger in private Taschen abgezweigt!