Immer mehr Babys und Kleinkinder werden in Haiti von ihren Eltern ausgesetzt. Die vielen anwesenden Hilfsorganisationen bieten den Kindern nach Ansicht ihrer Eltern ein besseres Leben und eine sichere Zukunft.
Kurz nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 trafen verschiedene Hilfsorganisationen in Haiti ein. Mehr als 1.3 Millionen obdachlose Menschen werden von ihnen betreut. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bedingt durch das enorme Ausmass der Vernichtung, funktioniert die Organisation von Zelten, Lebensmitteln und Bekleidung inzwischen besser. Bereits vor dem Beben lieferten viele Familien ihre Neugeborenen in Waisenhäusern ein, wo sie mindestens eine Mahlzeit am Tag erhielten.
Inzwischen hat sich die Zahl der ausgesetzten Kinder enorm gesteigert. Immer mehr Neugeborene werden in Schuhkartons vor den Kranken- und Waisenhäusern ausgesetzt. Vor wenigen Tagen wurden zwei Neugeborene von einer Hilfsorganisation auf einer Müllhalde entdeckt. Mehrere Kleinkinder im Alter von einem Jahr irrten ebenfalls durch die Müllberge. „Ich bin überzeugt, dass viele Mütter ihre Kinder nicht einfach aufgeben. Sie sind einfach mit sich selbst so beschäftigt, dass sie den Hilfsorganisationen ihre Kinder anvertrauen- in der Hoffnung, dass es ihnen dann besser gehe“, teilte ein Sprecher der Vereinten Nationen mir. Viele Nonnen in den Waisenhäusern nehmen die unterernährten Kinder in ihre Obhut, versorgen sie mit Nahrungsmitteln und bringen die Kinder nach einigen Wochen ihren Familien stillschweigend zurück. „Wir kümmern uns um die Kinder und bringen sie wieder zu ihren Eltern“, teilt Schwester Genova vom Waisenhaus Mutter Theresa mit.
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