Die von der UNESCO geführte Liste des Welterbes umfasst aktuell 1.073 Stätten in 167 Ländern. Es handelt sich um Kulturdenkmäler, Naturstätten und solche, die sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe angehören. Auf ihrer Tagung in Krakau hat die Organisation der Vereinten Nationen nun „Cais do Valongo“ in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, ebenfalls den Nationalpark Los Alerces in Argentinien. Laut der UNESCO soll die Hafenregion im brasilianischen Rio de Janeiro den selben Platz in der Geschichte wie Hiroshima und Auschwitz einnehmen.
Mit etwa 4 Millionen Afrikanern war Brasilien zwischen dem sechzehnten und neunzehnten Jahrhundert das Ziel von rund 40% aller Menschen dieses Kontinents, die während dieser Epoche in Nord- und Südamerika zu Sklaven gemacht wurden. Einer der wichtigsten Einstiegspunkte dieses intensiven Menschenhandels war Rio de Janeiro. Die Hafenregion ist der Ort, der die Kultur der schwarzen Sklaven wohl am besten repräsentiert. Am „Cais do Valongo“ kamen zwischen 1811 und 1831 etwa eine Million Männer und Frauen auf rustikalen Schiffen an, die aus ihrer afrikanischen Heimat verschleppt und im Hafen-Kai „Klein-Afrika“ verkauf wurden.
Die Stadtregierung von Rio hilft die Erinnerung an die Sklaverei wachzuhalten und hattr nach Revitalisierung des Hafengebiets das afrobrasilianische Erbe zum nationalen Erbe erklärt. Bereits im Jahr 2015 hatten das nationale Kulturerbe-Institut (IPHAN) und die Stadtverwaltung die Kandidatur vor dem Welterbe-Komitee genehmigt.
Der „Parque Nacional Los Alerces“ wurde 1937 gegründet und soll die letzten Bestände der Patagonischen Zypresse schützen. Er befindet sich im Nordosten der Provinz Chubut im argentinischen Teil Patagoniens. Für Touristen ist nur ein beschränkter Teil des Parks zugänglich, der übrige Teil ist der Forschung vorbehalten.
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