In 60 Minuten kann ein Erwachsener 1.000 Atemzüge tun, mit dem Auto von Düsseldorf in die Niederlande fahren oder einen halben Liter Blut spenden. Oder man kann ein Stück zur Rettung unseres blauen Planeten beitragen. Wie jedes Jahr seit 2007 fordert der WWF Menschen auf allen Kontinenten auf, eine Stunde lang das Licht auszuschalten. Mit gutem Beispiel voran gehen dabei die ganz Großen: Das Empire State Building in New York, der Burj Khalifa in Dubai oder auch der Eiffelturm in Paris. In Deutschland haben sich knapp einen Monat vor der Aktion am 24. März bereits 170 Städte und Gemeinden angemeldet.
Bei der Earth Hour geht es laut WWF darum, von 20.30 bis 21.30 Uhr die Dunkelheit sprechen zu lassen. Auch Privathaushalte ruft der WWF zum Mitmachen auf. Dieses Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Für einen lebendigen Planeten“. Die Natur- und Umweltschützer machen damit auf das aktuelle globale Artensterben aufmerksam – das größte seit der Zeit der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Interessierte können sich unter www.wwf.de/earthhour rund um die globale Bewegung informieren und Tipps einholen, wie man seine Stadt anmelden, selbst mitmachen und sich über die 60 Minuten hinaus nachhaltig für die Umwelt engagieren kann.
„Im Mittelpunkt der Earth Hour steht in diesem Jahr der Erhalt der Biodiversität, also der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten. Die Erderhitzung treibt den schon heute dramatischen Verlust von geschätzten 1.000 Tier- und Pflanzenarten jährlich zusätzlich an. Die Menschheit kann es sich nicht leisten, immer mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre zu blasen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, würden wir bis 2030 zwei Planeten benötigen, um unsere Nachfrage nach Ressourcen zu decken und unzählige weitere Tier- und Pflanzenarten verloren haben. Durch die menschengemachte Klimakatastrophe werden natürliche Lebensräume zerstört und wichtige Nahrungsketten unterbrochen. Die Temperaturen steigen schneller, als es viele Erdbewohner verkraften können“, so Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz- und Energiepolitik beim WWF Deutschland.
Laut WWF geht es bei der „Stunde der Erde“ nicht nur darum, 60 Minuten lang das Licht auszuschalten, sondern vor allem um das Umweltbewusstsein jedes Einzelnen an jedem Tag. Der WWF möchte den Fokus auf das Wesentliche lenken: Jeder könne im Alltag etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, beispielsweise durch einen verantwortungsvollen Konsum, indem man auf regionale und saisonale Lebensmittel achtet, weniger Fleisch isst und sich politisch für eine gesunde Umwelt engagiert.
Hintergrund:
Als erste Stadt der Welt hatte Sydney 2007 zum ersten Mal sein Wahrzeichen im Dunkeln gelassen, mehr als 2,2 Millionen australische Haushalte waren beteiligt. Immer mehr Städte auf allen Kontinenten folgten in den nächsten Jahren, mittlerweile gilt die Earth Hour als weltweit größte Umweltaktion. An einem festgelegten Tag gehen jedes Jahr um 20.30 Uhr Ortszeit für eine Stunde die Lichter aus. Den Start macht meist Samoa, ihren Abschluss findet die Aktion dann in der Regel auf den Cookinseln. Zum zehnjährigen Jubiläum 2016 blieben hierzulande bekannte Bauwerke für eine Stunde unbeleuchtet, darunter das Brandenburger Tor, der Kölner Dom und die Frauenkirche in München. In 2017 hatten sich insgesamt 323 deutsche Städte an der Earth Hour beteiligt, bis dato ein neuer Rekord.
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