Der „Nekroturismo“ beginnt in Lateinamerika anzukommen

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Die Führung durch die Friedhöfe wird zu einem immer größeren gemeinsamen Interesse und ermöglicht es den Interessierten, anhand von Plänen, Leitfäden oder Broschüren die Geschichten der Menschen kennen zu lernen (Foto: Bogota.gov)
Datum: 26. Juni 2018
Uhrzeit: 13:51 Uhr
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Ein Friedhof ist ein offiziell eingerichteter Teil des Raums zur Durchführung der Bestattungsfunktion im Einklang mit spezifischen kulturellen Grundsätzen bezüglich des Bestattungsrituals und mit unterschiedlichen Bräuchen der Erinnerung an die Verstorbenen (Kolbuszewski 1996). Obwohl der Ort vor allem ein Ruheplatz für die Toten und ein Ort der Erinnerung ist, beginnt der „Nekroturismo“ in Lateinamerika anzukommen. Als „Friedhofstourismus“ bezeichnet man in jüngerer Zeit eine Art des Tourismus, bei dem Friedhöfe zum touristischen Ziel werden. Im weiteren Sinne ist es eine Art des Kulturtourismus.

Die Führung durch die Friedhöfe wird zu einem immer größeren gemeinsamen Interesse und ermöglicht es dem Entdecker, anhand von Plänen, Leitfäden oder Broschüren die Geschichten der Menschen kennen zu lernen, die dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Sehr oft handelt es sich dabei um berühmte Persönlichkeiten der Welt von Politik, Kultur oder Kunst. Die Skulpturen und Mausoleen stellen an diesen Orten einen großen künstlerischen Wert dar, der auch Erbe, Geschichte, Religion, Gewohnheiten und Traditionen der Region vermittelt und das Interesse ausländischer Touristen an historischen und kulturellen Geschmäckern weckt.

Mexiko hat eine starke Tradition, wenn es darum geht den Tod auf besondere Weise zu feiern. Besonders der Tag der Toten führt Menschenmassen auf die Friedhöfe, wie der der Jungfrau von Guadalupe, der von Santiago de Querétaro oder der von Cozumel. Auf Kuba „besichtigen“ immer mehr Touristen die Nekropolen von Christoph Kolumbus, die Ruhestätten von Persönlichkeiten wie José Martí oder Fidel Castro werden zur touristischen Ressource.

In Ecuador beherbergt der Allgemeine Friedhof „Cementerio General de la Junta de Beneficencia de Guayaquil“ die Route der Ewigkeit, wo Besucher die Mausoleen einiger der Präsidenten der Republik, Skulpturen der Engel und Dichtergräber sehen können. Auf dem Friedhof von Tulcán heben sich die Mausoleen neben den hundertjährigen beschnittenen Zypressen und den Vulkanen in der Umgebung hervor.

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