Europäische Union: Steigerung der Einfuhren von Sojabohnen aus den USA um über 280 Prozent

soja

Der Anbau der Nutzpflanze ist seit einer Zeit zwischen 1700 und 1100 v. Chr. in Nordostchina als Nahrungspflanze nachgewiesen (Foto: classificadosagricolas/Grafik: EU)
Datum: 03. August 2018
Uhrzeit: 11:18 Uhr
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Autor: Redaktion
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Die Viehbestände in Europa sind viel zu hoch, als dass sie noch von einheimisch angebauten Futtermitteln ernährt werden könnten. 2017 wurden knapp 33 Millionen Tonnen Sojabohnen und -schrot aus Nord- und Südamerika in die Europäische Union verschifft – rein rechnerisch 64 Kilogramm für jeden EU-Bürger. In allen Erzeugerländern haben sich gentechnisch veränderte (gv-) Sojabohnen durchgesetzt: In den USA, Argentinien, Paraguay und auch in Brasilien, dem für Europa wichtigsten Produzenten, sind sie zum Standard geworden. Die Europäische Kommission hat am Mittwoch (1.) die jüngsten Zahlen zu den EU-Einfuhren von Sojabohnen veröffentlicht, aus denen ein Anstieg der Einfuhren von Sojabohnen aus den USA um 283 % hervorgeht. Damit hat sich der Anteil der US‑amerikanischen Sojabohnen an den EU-Einfuhren von Sojabohnen insgesamt auf 37 Prozent gegenüber 9 Prozent im Juli des Vorjahres erhöht.

Präsident Juncker hat nun eine zweimonatliche Berichterstattung über die Entwicklung des Handels mit aus den USA in die EU eingeführten Sojabohnen vorgesehen. Dies ist die erste konkrete Folgemaßnahme im Anschluss an die Gemeinsame Erklärung, die vom Kommissionspräsident und US-Präsident Trump in Washington unterzeichnet wurde. „Die Europäische Union kann mehr Sojabohnen aus den USA einführen, und zwar ab sofort“, so Präsident Juncker. „Davon profitieren sowohl die europäischen als auch die amerikanischen Bürgerinnen und Bürger.“

Phil Hogan, EU-Kommissar für Landwirtschaft, erklärte dazu: „Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten sind langjährige Partner, wir können unsere Handelsbeziehungen aber noch weiter ausbauen. Wir haben uns bereit erklärt, mehr Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten einzuführen, und dies geschieht auch schon. Eine Zusammenarbeit bedeutet einen große Gewinn für die europäischen und amerikanischen Landwirte.“

In ihrer Gemeinsamen Erklärung vom 25. Juli vereinbarten Kommissionspräsident Juncker und US-Präsident Trump, dass die künftige Zusammenarbeit im Bereich des Handels nicht die Landwirtschaft generell einschließt, die EU und die USA jedoch den Ausbau des Handels mit Sojabohnen anstreben. Die aktuellen Zahlen belegen, dass die EU-Einfuhren von Sojabohnen aus den USA weiter zugenommen haben:

Gegenüber Juli 2017 sind die EU-Einfuhren von Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten derzeit um 283 Prozent auf 360.000 Tonnen gestiegen. Auch die in der Regel geringeren EU-Einfuhren von Sojamehl aus den USA sind im Juli 2018 um 3,337 % auf 185.000 Tonnen angestiegen. Die EU bezieht nun 13 Prozent ihrer Sojamehleinfuhren aus den USA, gegenüber nur 0,3 Prozent im Juli 2017.

Die EU benötigt Soja als Proteinquelle für das Futter von Tieren wie Hühnern, Schweinen und Rindern, sowie für die Milcherzeugung. Die EU importiert derzeit rund 30 Millionen Tonnen pro Jahr, weil die eigene Produktion nicht ausreicht. Sowohl US-Sojabohnen als auch Sojamehl werden derzeit auf dem Markt zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen angeboten und stellen daher für die europäischen Einführer und Nutzer eine sehr attraktive Futter-Alternative dar.

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