Das 41. Untersuchungsrichtergericht in Madrid hat die Verhaftung von Nervis Villalobos (stellvertretender Energieminister der Regierung von Hugo Chávez zwischen 2004 und 2006) und die Beschlagnahme eines Luxus-Areals mit mehr als 40 Villen in Marbella (Málaga), dessen Eigentümer er ist, angeordnet. Nach Angaben der Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft hat das Gericht die Beschlagnahme von weiteren einhundert Gebäuden in ganz Spanien angewiesen. Im „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ ließ es sich für eine bestimmte und handverlesene Schicht offenbar gut leben. Der ehemalige Vizeminister steht im Rampenlicht der Madrider Justiz, weil er in acht Monaten fast sieben Millionen US-Dollar von der Banco de España über eine komplizierte Firmenverschachtelung an eine Filiale in Lissabon (Portugal) überwiesen hat.
Es ist nicht der einzige Fall, der gegen Villalobos anhängig ist. Mehrere Verfahren wegen internationaler Bestechung werden geprüft. In Andorra läuft ein Verfahren wegen angeblichen Unterschlagungen von mehr als zwei Milliarden US-Dollar. Die Behörden von Texas (USA) haben bereits um Auslieferung gebeten, zuvor müssen allerdings die Fälle in Spanien abgeschlossen sein.
In Spanien gehört längst sehr viel dem Regierungs-Clan aus Caracas, einschließlich der Partei PODEMOS und ihrem radikalen Anführer Pablo Iglésias. Ohne die Millionen aus Caracas müßte er sich wohl mit einem bescheideneren Lebensstil begnügen. Auch der Umstand, daß Strohmänner von Maduro in Madrid 10 Milliarden Euro als Grundkapital für zwei inhaltslose Scheinfirmen einzahlen konnten, anscheinend ohne Prüfung der Herkunft dieses enormen Betrages, läßt Zweifel an der Konsequenz der spanischen Behörden aufkommen, mit der sie dem Drogenregime in Caracas begegnen.