Hochrangige Regierungsvertreter aus Brasilien und Chile haben die Verhandlungsrunde zum Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen den beiden Ländern abgeschlossen. Die Vereinbarung wird voraussichtlich im Dezember unterzeichnet werden. Nach Angaben aus Brasília wird der völkerrechtliche Vertrag zur Gewährleistung des Freihandels zwischen den vertragschließenden Staaten 17 Bereiche des elektronischen Handels umfassen, ohne sich mit Zollfragen zu befassen.
Beide Vertragsparteien haben sich unter anderem dazu verpflichtet, die Roaming-Gebühren für Daten und Mobilfunk zwischen beiden Ländern zu streichen. Dies ist das erste Mal, dass Brasilien in einem bilateralen Abkommen Verpflichtungen eingeht, die E-Commerce, Regulierungspraktiken, Transparenz in der Korruptionsbekämpfung, regionale und globale Wertschöpfungsketten, geschlechtsspezifische Fragen, Umwelt- und Arbeitsfragen betreffen.
„Das neue Abkommen wird dazu beitragen, die Handels- und Investitionsströme zwischen Brasilien und Chile in den Bereichen Güter und Dienstleistungen anzukurbeln. Es wird gleichzeitig ein Vektor für die Annäherung zwischen dem Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) und dem pazifischen Bündnis (Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru) hinsichtlich einer Stärkung der regionalen Integration sein“, so die offizielle Erklärung des brasilianischen Außenministeriums.
Chile ist Brasiliens zweitgrößter Handelspartner in Südamerika: Der bilaterale Handel erreichte 2017 einen Wert von 8,5 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Von Januar bis September 2018 betrug der Handel zwischen beiden Ländern 7,21 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von mehr als 13 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2017. Brasilien ist der größte Handelspartner Chiles in Lateinamerika und der Hauptempfänger chilenischer Investitionen im Ausland mit einem Bestand von 31 Milliarden US-Dollar.
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