Im Nordosten Brasiliens, im Bundesstat Maranhão, liegen die Lençois Maranhenses (Bettlaken von Maranhão). Düne – Lagune – Düne – Lagune – Düne – Lagune, ungefähr 50.000 Stück, ein unfassbares Naturschauspiel. Ein gewaltiges Dünenmeer, welches 70 Kilometer der Küste besetzt und sich bis 50 Kilometer landeinwärts erstreckt, bildet die wasserreichste Wüste der Erde. Unglaubliche Landschaften, in denen sich unzählige Lagunen mit türkisgrünem bis hin zu dunkelblauem Süßwasser befinden, bilden einen starken Kontrast zu den schneeweißen Sanddünen, die bis zu 40 Meter hoch aufragen. Ein Gebiet von 1.550 Quadratkilometer wurde per Dekret am 2. Juni 1981 zum Nationalpark erklärt und ist nun Kandidat für das UNESCO-Weltkulturerbe.
Die von der UNESCO geführte Liste des Welterbes umfasst aktuell 1.092 Stätten in 167 Ländern. Es handelt sich um Kulturdenkmäler, Naturstätten und solche, die sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe angehören. Die brasilianische Regierung hat den Vereinten Nationen die Antragsunterlagen bereits in elektronischer Form zugesandt. Um den Titel zu erhalten, muss das Gebiet mindestens eines der von der UNESCO festgelegten Kriterien erfüllen.
Der „Parque Nacional dos Lençóis Maranhenses“ erfüllt drei Kriterien: außergewöhnliche natürliche Schönheit, wünschenswerte Erhaltung der Biodiversität und Vielfalt der Flora und Fauna. Ein möglicher Titel und die damit verbundene internationale Anerkennung des Parks als Weltkulturerbe würde für eine Entwicklung des Ökotourismus in der Region sorgen und wäre ein wichtiges Element der wirtschaftlichen Entwicklung.
Update, 10. Oktober 2019
Der Berater der UNESCO hat den Lençóis-Maranhenses-Nationalpark besucht, um die Anforderungen für den Antrag auf Aufnahme zu prüfen.
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