Elektrobusse in Lateinamerika: Zivilisierte Länder brauchen ein hochwertiges öffentliches Verkehrssystem

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Elektrobus in der brasilianischen Stadt São Luiz (Foto: Divulgação/Elektro)
Datum: 05. Dezember 2018
Uhrzeit: 16:28 Uhr
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Laut einer Studie der Vereinten Nationen und der „Fédération Internationale de l’Automobile“ (FIA) würde ein Ersetzen der derzeitigen Bus- und Taxiflotte durch Elektrofahrzeuge in 22 lateinamerikanischen Städten bis 2030 fast 64 Milliarden US-Dollar an Kraftstoff einsparen. Zusätzlich würde die Atmosphäre von 300 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent entlastet und der vorzeitige Tod von 36.500 Menschen könnte vermieden werden. Die Regierungen in der Region haben bereits reagiert und rüsten die öffentlichen Verkehrsmittel um.

Die Neuerwerbung von zweihundert Elektrobussen in der chilenischen Hauptstadt Santiago (Tercer Milenio) wird das 2007 eingeführte Transportsystem „Transantiago“ ersetzen, das von Bogotás „Bus Rapid Transit“ (BRT) -Transmilenio- inspiriert wurde. „Wir haben es immer gesagt: Ein zivilisiertes Land braucht ein qualitativ hochwertiges öffentliches Verkehrssystem das sicher, wirtschaftlich, sauber und nachhaltig ist. Und genau das ist es was unser Projekt bezweckt, das berüchtigte Transantiago durch ein neues öffentliches Verkehrssystem zu ersetzen, das wir als Drittes Jahrtausend des Verkehrs bezeichnen“, so Chiles Präsident Sebastián Piñera. Zur neuen Flotte von Santiago gehören auch 490 Dieselbusse mit der aktuellsten Abgasnorm Euro-6.

In Kolumbien wurden 125 Elektrobusse für die Stadt Cali in Betrieb genommen. Dies ist die erste Flotte dieser Art im ganzen Land. Die neuen Fahrzeuge werden das derzeitige System „Masivo Integrado de Occidente“ (MIO) ergänzen.
Die Fahrzeuge mit acht Akkupacks werden eine maximale Reichweite von 240 Kilometern haben, die Nutzungsdauer beträgt 16 Jahre. Laut den städtischen Behörden verfügen die Busse über „regenerative“ Bremsen, die es ihnen ermöglichen, „beim Bremsen Energie zu gewinnen und ihre Batterien wieder aufzuladen“.

Costa Rica wird 2019 einen Pilotprojekt mit drei Elektrobussen starten, die in verschiedenen Städte zum Einsatz kommen. Ende letzten Jahres (2017) verabschiedete die Regierung des zentralamerikanischen Landes ein umfassendes Gesetz zur Förderung und „Anreizwirkung“ des Elektroverkehrs.

Argentinien ist bereits dabei, seinen Pilotplan von acht Bussen umzusetzen, die ein Jahr lang im Einsatz sein werden. Die Stadt Buenos Aires hat bis 2035 einen „Plan de Movilidad Limpia“ zur Reduzierung der Schadstoff-Emissionen (CO2, NOx und PM) aufgelegt.

Im August 2018 führte Panama-Stadt Tests mit einem Elektrobus in der Altstadt durch. Einer seiner Vorteile für die Passagiere ist, dass er sechs Monate lang kostenlos zirkulieren wird.

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