„Komplexer humanitärer Notfall“ in Venezuela: Vereinte Nationen müssen reagieren – Update

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Die Ohnmacht der Vereinten Nationen im Venezuela-Konflikt wird immer offensichtlicher (Foto: Archiv)
Datum: 30. März 2019
Uhrzeit: 12:35 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
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Angesichts der humanitären Krise im südamerikanischen Land Venezuela hat José Miguel Vivanco (Exekutivdirektor der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Freitag (29.) dazu aufgefordert, endlich zu reagieren und sämtliche Hilfsmechanismen zu aktivieren. Vivanco unterstrich bei einem Treffen in Cartagena (Kolumbien) das Engagement des Generalsekretärs der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, bei der Suche nach Lösungen für das humanitäre Drama Venezuelas – bekräftigte jedoch, dass dies nicht bei Guterres der Fall sei.

„Die UN hat Praktiken, Richtlinien und Prinzipien die es ihr erlauben, in humanitären Angelegenheiten mit oder ohne Zustimmung des jeweiligen politischen Elements zu reagieren, das die Krise verursacht“, so Vivanco. „Wenn der Fall Venezuela nicht als humanitäre Krise definiert wird, können nicht alle Mechanismen aktiviert werden, die die Vereinten Nationen haben und die nicht von der Zustimmung Maduros abhängig sind“, fügte er hinzu.

Das Rote Kreuz hat angekündigt, Hilfslieferungen für 650.000 Menschen nach Venezuela bringen zu wollen. Die Organisation werde allerdings keine Einmischung akzeptieren – weder von Nicolás Maduro noch von Oppositionsführer und Interimspräsident Juan Guaidó. Am Samstag ist nach Angaben des Regimes ein chinesisches Flugzeug gelandet, das 65 Tonnen medizinische Produkte an Bord haben soll.

Update, 4. April

„Die Ernsthaftigkeit der Lage in Venezuela erfordert das sofortige Eingreifen der Vereinten Nationen und die Erklärung einer komplexen humanitären Notlage. Es müssen genügend menschliche und materielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um sich der Tragödie zu stellen, die jeden Tag Millionen von Venezolanern betrifft“, lautet ein 73-seitiger Bericht, den „Human Rights Watch“ am Donnerstag in Washington vorgelegt hat.

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  1. 1
    Fruufus Maximus

    „Die UN hat Praktiken, Richtlinien und Prinzipien die es ihr erlauben, in humanitären Angelegenheiten mit oder ohne Zustimmung des jeweiligen politischen Elements zu reagieren, das die Krise verursacht“, so Vivanco. „Wenn der Fall Venezuela nicht als humanitäre Krise definiert wird, können nicht alle Mechanismen aktiviert werden, die die Vereinten Nationen haben und die nicht von der Zustimmung Maduros abhängig sind“, fügte er hinzu. —-

    „Wir wollen eine Legitimation zu militärischem Eingreifen durch eine UN-Hintertür“ hätte er auch sagen können.

    Ansonsten könnte man ja vielleicht zunächst einmal die weitaus länger andauerndere und brutalere humanitäre Krise im Jemen angehen. Für die Versorgung Venezuelas wird Maduro schon Kooperationspartner finden. Wie es aussieht scheint sein Rückhalt in Militär und Bevölkerung weiterhin vorhanden zu sein. Wenn das Völkerrecht im 21. Jahrhundert noch Bedeutung haben soll, darf es keinen Druck und gewaltsame Einflußnahme der USA und des Westens auf die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates mehr geben.

    • 1.1
      matthias

      sie haben weder ahnung was hier vorgeht noch kennen sie die zusammenhaenge hinreichend. rosa (die linke) brille aus distanz. ich wuerde es mit Marl May anstatt zeitungen versuchen ;-). gruss aus venezuela.

    • 1.2
      Bono

      …und die Erde ist eine Scheibe…

  2. 2
    Peter Hager

    Mit Verlaub, Sie schreiben hier völlig realitätsfernen Humbug. Von der Situation in Venezuela haben Sie ohne jeden Zweifel nicht den Hauch einer Ahnung, eine Meinung dazu aber schon, die Sie auch noch öffentlich zum Besten geben.

    „Ansonsten könnte man ja vielleicht zunächst einmal die weitaus länger andauerndere und brutalere humanitäre Krise im Jemen angehen“ – Zynische Polemik und sachlich falsch! Wo ist der Zusammenhang? – Die Krise in Venezuela begann vor 20 Jahren. Somit ist sie weitaus älter, als die im Jemen. Sind Ihnen 300.000 Morde und tausende verhungerter Kinder in Venezuela nicht brutal genug?

    „Für die Versorgung Venezuelas wird Maduro schon Kooperationspartner finden.“ – Wie kommen Sie zu dieser völlig absurden Annahme? Chávez und Maduro hatten nie derartige Absichten, wie die kontinuierliche Leugnung des Notstandes durch Maduro beweist.

    „Wie es aussieht scheint sein Rückhalt in Militär und Bevölkerung weiterhin vorhanden zu sein.“ – Wieso sieht es danach aus? Verlogene Hetzschriften Moskaus und der extremen Linken behaupten das. Sind dies Ihre Quellen? Sind Sie total blind und taub oder auch einer der Trolle, die diese Lügen verbreiten? An die 90% der Venezolaner sagen ganz offen, daß sie Maduro tot sehen möchten, nicht im Gefängnis. Das hat natürlich nichts mit Rechtstaatlichkeit zu tun und wäre ein schlechter Neuanfang, aber objektive betrachtet ein gar nicht so schlechtes Ende.

    „Wenn das Völkerrecht im 21. Jahrhundert noch Bedeutung haben soll, darf es keinen Druck und gewaltsame Einflußnahme der USA und des Westens auf die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates mehr geben.“ – Ach, nur der WESTEN darf sich nicht in innere Angelegenheiten souveräner Staaten einmischen! Andere Nationen dagegen schon, oder wie? Die unumstößliche Tatsache, daß Militär, Berufsmörder, Folterspezialisten und Geheimdienstler aus Kuba und Russland sich in Venezuela aufhalten und das Volk terrorisiert, ist in Ihren Augen keine Einmischung in innere Angelegenheiten eines souveränen Staates, auch keine Vergewaltigung des Völkerrechts, sondern wohl ein Akt der Völkerfreundschaft. Hiermit offenbaren Sie selber sehr deutlich, welch Geistes Kind Sie sind: Ein ideologisch verblendeter Linksfaschist!

  3. 3
    noesfacil

    Die ausführliche Darstellung der hässlichen und bestürzenden Realitäten des P. Hager ist vollumfänglich zuzustimmen, denn diese treffen den Kern der Sache und auf den Punkt (Punk).
    Das menschenverachtende Geschlachte im Jemen, mit der brutalen Repression des Maduro- Gangster- Staates und dem Wurzelstock seines Vorgängers zu vergleichen verbietet sich vollständig.
    Menschen sterbe, werden gequält und unterdrückt, dass sind die Gemeinsamkeiten. Das eine Übel mit dem anderen Übel gegeneinander aufwiegen zu wollen zeugt von zutiefst Menschenverachtung und dem Leugnen der Werte des Humanismus.
    Niemand, aber auch wirklich niemand, der Venezuela kennt und die Zustände ehrlich benennt wird zu irgend welchen anderen Ergebnissen kommen.
    Der Kommentar des „Fruufus Maximus“ ist exakt das, was man hier, z.B. in Berlin dazu und mit Duldung der Redaktion des Berliner Tagesspiegels im einschl. Venezuela-Kommentar Forum, von wenigen Ausnahmen an Volksverhetzung ständig lesen und ertragen muss. Setzt man sich dagegen in deutlicher Weise zur Wehr, wird man aus dem Kommentar- Forum ausgeschlossen, d.h. gesperrt. Das ganze findet mit Duldung und unter der fragwürdigen Regie des deswegen verachtenswerten Leiters der Online- Community statt.
    Es ist, wie hier oben stehend auch die typisch Linke, klar russisch gesteuerte und finanzierte völlig inhumane und menschenverachtende Propagandamaschine, mit dem einzigen Ziel die Venezolanische Opposition, auf Biegen und Brechen in jedweder Form zu diskreditieren und die öffentliche Meinung weiter in Richtung des Maduro- weiter so Links- faschistoiden und zutiefst grausamen Systems zu lenken.
    Und dennoch, wir/ich werde wo es nur geht und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen anstehen.
    Die stinkende Pestilenz- Saat des Putin, der LINKEN und anderen selbsternannten, heuchlerischen sog. pseudo- Gutmenschen, auf dem Rücken der Venezolaner wird nicht greifen und nicht aufgehen;- es wird nicht gelingen!
    Ich schließe mit einem interpretierten Satz von Herbert Wehner: „es ist die Menge an Mostrich nicht Wert, welchen man auf das Würstchen „Fruufus Maximus“ streichen müsste um diesen genießbar zu machen.
    Venceremos,
    noesfacil

  4. 4
    miguel-ito

    Es ist doch Fakt, dass seitens der UN, dem momentan sehr zahnlosen Tiger, etwas passieren muss! Entgegen der Situation, die in Nordkorea /Jemen vorherrscht, gibt es hier >>noch< to the front! Vielmehr habe ich das Gefühl, dass Sie sich in Kreisen des „Miraflores-Clans“ sehr gut aufgehoben fühlen! Danke für den Schlusssatz von „noesfacil“! Soviel Senf kann es gar nicht geben, um den schlechten Geschmack zu überdecken!
    Fuerza Venezuela !!!!

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