Brasilien: Kontaktaufnahme mit isoliert lebenden Ureinwohnern

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FUNAI hatte die größte Expedition der letzten Jahrzehnte vorbereitet, um mit einer Gruppe völlig isoliert lebender Korubo-Indios im Vale do Javari in Kontakt zu treten (Foto: Latinapress)

Die größte Expedition der „Fundação Nacional do Índio“ (FUNAI) der letzten 20 Jahre hat zu einem friedlichen Treffen mit isolierten Ureinwohnern geführt und war durch die Wiedervereinigung indigener Verwandter gekennzeichnet. Nach Angaben des staatlichen brasilianischen Organs für die Angelegenheiten der indigenen Bevölkerung Brasiliens wurden auch Dialoge geführt, um Landkonflikte zu vermeiden. Die FUNAI ist in mehrere Abteilungen untergliedert, die sich beispielsweise speziell mit dem Schutz unkontaktierter Völker beschäftigen und auch die Einhaltung der Rechte indigener Völker nach Brasiliens Verfassung von 1988 sicherstellt.

FUNAI hatte die größte Expedition der letzten Jahrzehnte vorbereitet, um mit einer Gruppe völlig isoliert lebender Korubo-Indios im Vale do Javari in Kontakt zu treten. Die Entdeckungs/Forschungsreise hatte zwei Hauptziele: die Wiederansiedlung von Verwandten, die 2015 weggezogen waren und die Vermeidung weiterer Konflikte zwischen den Korubos und der Matis, einer anderen ethnischen Gruppe von Ureinwohnern der Region. Es bestand die Gefahr des physischen Aussterbens einer der ethnischen Gruppen, da zwischen den beiden Stämmen viele Streitigkeiten bestehen. Deshalb hatte FUNAI die Politik des „Nullkontakts“ mit isolierten Indios aufgegeben, die seit 1987 besteht.

Laut Bruno Pereira, Leiter der Expedition zu den isolierten und kürzlich kontaktierten Ureinwohnern, durchlief das Arbeitsteam vor Kontakt eine 11-tägige Quarantäne, um eine Kontamination der Indios mit Krankheiten zu verhindern. Nach der Quarantänezeit verbrachte das Team acht Tage im Wald auf der Suche nach den Korubo. Das Team traf am Morgen des 19. März auf zwei isoliert lebende Indios, die sich auf der Jagd befanden. „Es war eine sehr aufregende Begegnung, weil wir bald entdeckten, dass einer der beiden Männer ein naher Verwandter eines Korubo war, der an der Expedition teilnahm. Sie hatten sich seit 2015 nicht gesehen und es war eine sehr emotionale und tränenreiche Situation. Die Jäger hatten geglaubt, dass ihr Verwandter tot sei“, so Pereira.

Ihm zufolge kamen am nächsten Tag weitere 34 Indios in der Nähe an. 14 von ihnen waren zwischen 20 und 48 Jahre alt, mit acht Männern und sechs Frauen, von denen zwei schwanger waren. Die Gruppe zählte auch 21 Kinder und Jugendliche bis zu 16 Jahren, darunter neun Jungen und zwölf Mädchen. Nach mehreren Gesprächen hatten die Korubos verstanden, dass sie sich nicht der Region nähern sollten, in der sich die Matis befinden. Nach Angaben des Expeditionsleiters befindet sich die Kontaktaufnahme noch in einem sehr frühen Stadium und muss überwacht werden.

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