Brasilien: Karte der Indigenen in Maranhão

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Derzeit leben im Bundesstaat sieben indigene ethnische Gruppen (Foto: FUNAI)
Datum: 21. April 2019
Uhrzeit: 17:19 Uhr
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Die indigene Bevölkerung Brasiliens umfasst eine Vielzahl verschiedener ethnischer Gruppen, die das Gebiet des heutigen Brasilien schon lange vor der Eroberung durch die Portugiesen im Jahr 1500 bewohnten. Das größte Land Südamerikas ist gleichzeitig das Land mit den meisten unkontaktierten Völkern weltweit. Der im Nordosten Brasiliens liegende Bundesstaat Maranhão ist einer der Staaten mit den meisten indigenen Völkern – sowohl historisch als auch aktuell. Laut überlieferten Dokumenten aus dem 17. Jahrhundert lag die Bevölkerung der Ureinwohner zu dieser Zeit bei 250.000, zusammen dreißig verschiedene ethnische Gruppen. Viele dieser Gruppen wurden entweder durch Vernichtung oder durch Assimilation „ausgelöscht“. Laut der letzten Volkszählung von 2010 lebten im Bundesstaat nur noch 38.831 Indigene, 76 Prozent von ihnen in indigenen Territorien/Schutzgebieten und 9.210 außerhalb dieser Gebiete in Städten oder nicht gekennzeichneten Gebieten.

Laut einer Studie der „Fundação Nacional do Índio“ beherbergt Maranhão derzeit sieben ethnische Gruppen: Ka’apor, Guajá, Tenetehara, Timbira, Kanela, Krikati und Gamela. Die FUNAI ist das staatliche brasilianische Organ für die Angelegenheiten der indigenen Bevölkerung Brasiliens. Sie hat ihren Sitz in Brasília und unterstand bis zum 1. Januar 2019 dem Justizministerium.

Ka’apor

Die Ka’apor-Indianer leben im indigenen Land „Alto Turiaçu“. Mit 1.929 Einwohnern bevölkern sie ein Territorium in sechs Gemeinden/Verwaltungsbezirken von Maranhão (Araguanã, Centro do Guilherme, Centro Novo do Maranhão, Maranhãozinho, Santa Luzia do Paruá und Zé Doca).

Guajá

Die Bevölkerung der Guajá lebt in drei indigene Territorien: Arariboia, Awa und Bacurizinho. Insgesamt gibt es in diesen Bezirken 11.193 Ureinwohner, die bei der Volkszählung 2010 registriert wurden. Das Territorium umfasst zehn Gemeinden: Amarante do Maranhão, Arame, Bom Jesus das Selvas, Buriticupu, Grajaú e Santa Luzia); Awa (Centro Novo do Maranhão, Governador Newton Bello, São João do Carú und Zé Doca), sowie Bacurizinho (Grajaú).

Tenetehara

Die Tenetehara sind auf insgesamt acht Gebiete aufgeteilt. Die erfasste Bevölkerung dieser ethnischen Gruppe erreicht 12.248 Einwohner, die in acht Gemeinden leben: Cana Brava (Barão de Grajaú, Barra do Corda, Jenipapo dos Vieiras); Caru (Bom Jardim); Governador (Amarante do Maranhão); Lagoa Comprida (Itaipava do Grajaú e Jenipapo dos Vieiras); Morro Branco (Grajaú); Rio Pindaré (Bom Jardim e Monção); Rodeador (Barra do Corda) und Urucu (Itaipava do Grajaú).

Timbira

Eine der bekanntesten indigenen ethnischen Gruppen in Maranhão hat eine kleine Bevölkerungszahl von nur 163 Personen, die in Geralda Toco Preto (Arame und Itaipava do Grajaú) leben. Die Indios beanspruchen auch einen Landstrich namens Krenyê (Barra do Corda und Vitorino Freire). Aktuell läuft ein Verwaltungsverfahren für den Erwerb, das durch direkten Kauf, Enteignung oder Spenden erfolgen kann.

Kanela

4.465 Indios bevölkern die Territorien von Barra do Corda, Fernando Falcão und Porquinhos (Barra do Corda und Fernando Falcão). Zusätzlich zu den Gebieten sind die Kanela noch im Begriff, zwei weitere Territorien zu erhalten: Kanela Memortumré (Barra do Corda und Fernando Falcão) und Porquinhos dos Canela-Apãnjekra (Barra do Corda, Fernando Falcão, Formosa da Serra Negra und Mirador).

Krikati

Die Krikati leben im gleichnamigen indigenen Land. In ihrem Territorium, das vier Gemeinden von Maranhão (Amarante do Maranhão, Lajeado Novo, Montes Altos und Sítio Novo) umfasst, leben 1.700 Menschen.

Gamela

Die Indigenen der Gamela haben immer noch kein von FUNAI reguliertes Land. Derzeit wird das Gebiet „Taquaritiua“ in Aussicht gestellt, das die Gemeinden Viana, Penalva und Matinha abdeckt.

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