Jeden Tag verlassen rund 5.000 Venezolaner dauerhaft ihr Heimatland. Sie flüchten vor der politischen und wirtschaftlichen Krise im einst reichsten Land Lateinamerikas. Wenn dieses Tempo der Massenflucht beibehalten wird, könnte die Gesamtzahl nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen bis Ende dieses Jahres mehr als fünf Millionen betragen. „Kolumbien und andere lateinamerikanische Nationen brauchen mehr finanzielle Mittel, um den Exodus aus Venezuela bewältigen zu können. Immer mehr Menschen fliehen aus Venezuela – die Spenden reichen nicht aus“, so die Vereinten Nationen am Donnerstag (25.).
„Ende 2018 wurde ein Ziel von 738 Millionen US-Dollar für venezolanische Flüchtlinge in Lateinamerika festgelegt, aber bisher wurden nur etwas mehr als zwanzig Prozent gesammelt“, klagt Eduardo Stein, gemeinsamer Sonderbeauftragter des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM). „Die Region war nicht auf eine Krise dieser Größenordnung vorbereitet, die Budgets der Regierungen sind erschöpft. Die institutionellen Kapazitäten in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Ernährungssicherheit wurden weit übertroffen und deshalb ist eine stärkere internationale Zusammenarbeit dringend erforderlich“, fügt Stein hinzu.
Nach seinen Worten bestehen die Vereinten Nationen auf den dringenden Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln im Rahmen der internationalen Solidarität „Soweit diese Erhöhung der internationalen Unterstützung nicht in relativ kurzer Zeit erreicht wird, kann es in dieser Krise noch komplizierter werden“ so Stein auf einer Pressekonferenz im kolumbianischen Bogotá.
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