Wo sind die lateinamerikanischen Basketballspieler?

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Basketball ist nicht nur in Argentinien die klare Nummer zwei bei den Sportarten in Lateinamerika (Foto: Handout/CABB)
Datum: 14. Mai 2019
Uhrzeit: 20:04 Uhr
Ressorts: Lateinamerika, Sport
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Basketball ist ein populärer Sport in Lateinamerika. Es ist daher durchaus verwunderlich, dass so wenige Spieler den Sprung in die besten internationalen Basketball-Ligen schaffen. Vor allem in der besten Basketball-Liga der Welt sind nur 2 % der aktiven Spieler Lateinamerikaner. Die NBA hat also nur eine geringe Anzahl an lateinamerikanischen Spielern. Aber warum ist das so? Der beste lateinamerikanische Basketball-Spieler setzte sich letztes Jahr sogar zur Ruhe und beendete seine Karriere. Manu Ginobili, der seine gesamte Karriere bei den San Antonio Spurs verbrachte, ist in den Augen der meisten Basketballexperten der beste Basketballspieler Lateinamerikas. Der Argentinier spielte 16 Spielzeiten für die San Antonio Spurs und gewann vier Meisterschaften.

Die lateinamerikanische Bevölkerung ist die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in den USA. Und dies spiegelt sich auch in den Zuschauerzahlen der NBA wieder. Allerdings nicht in der Anzahl der Spieler. Dabei ist Basketball vor allem in Brasilien, Argentinien und Mexiko die klare Nummer zwei bei den Sportarten. Fußball wird in Lateinamerika immer die bestimmende und beliebteste Sportart sein. Die NBA hat jedoch bereits einige Initiativen in Lateinamerika gestartet und hält auch regelmäßig Spiele in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern ab, um die Popularität weiter zu erhöhen. Dies allein dürfte allerdings nicht die Lösung sein.

Ein weiterer bekannter Spieler Lateinamerikas, der es in die NBA geschafft hat, ist Al Horford von den Boston Celtics. Als der Center in der Dominikanischen Republik aufwuchs, war Basketball nicht mehr als eine Randerscheinung und die Popularität des Sports noch sehr gering. Heute sieht dies ganz anders aus. Und Al Horford nutzt seinen Einfluss, um mehr Spielern aus seiner Heimat eine Chance zu geben. Der erste Spieler der Dominikanischen Republik, der es jemals in die NBA geschafft hat, war übrigens Al Horfords Vater Tito.

Es findet also eine Bewegung statt im lateinamerikanischen Basketball und mehr Spieler werden in den kommenden Jahren die NBA bereichern. Aber es scheint noch ein langer Weg zu sein, bis die lateinamerikanische Bevölkerung auch in der NBA verhältnismäßig vertreten ist.

Denn bisher fehlt es in vielen Ländern Lateinamerikas einfach an den Strukturen und Instituten, um weitere Talente wie Manu Ginobili oder Al Horford hervorzubringen. Die wachsende Popularität von Basketball in vielen lateinamerikanischen Ländern lässt aber hoffen. Neben Basketball selbst sind in den letzten Jahren auch Sportwetten und der Themenbereich Live Casino in Lateinamerika immer populärer geworden. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Welt auf den Sportplätzen und im Internet immer weiter zusammenwächst.

Argentinien als Vorbild

Das Nationalteam Argentiniens ist die erfolgreichste Mannschaft Lateinamerikas. Die Argentinier gewannen die FIBA Weltmeisterschaft, Olympisches Gold im Jahr 2014 und 13 Südamerika-Meisterschaften. Die Erfolge sprechen also für sich. Aber wie kann ein Land, welches so sehr auf Fußball fixiert ist, regelmäßig ein solch erfolgreiches Nationalteam auf die Beine stellen?

Zum einen ist da die Tatsache, dass Basketball in Argentinien irgendwie schon immer organisiert ablief. In Argentinien gibt es keine 3 gegen 3 oder 1 gegen 1 Basketballspiele. Hier geht es immer 5 gegen 5, und der Sport ist immer ein Mannschaftssport. Es geht hier immer um das Team, nicht um den einzelnen Spieler. Diese sehr interessante Tatsache trägt bereits in den Jugendmannschaften Früchte.

Hinzu kommt, dass die Argentinier so begeistert von Basketball sind. Und auch der Prozess, den man als Spieler durchläuft, scheint für argentinische Spieler eine Angelegenheit der Ehre zu sein.

Neben der einheimischen Basketball-Liga fördert die Argentinische Basketball Föderation auch eine Vielzahl an Sportschulen im Land. Talente werden also systematisch gefördert, und in der Liga haben die Spieler die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Viele argentinische Spieler zieht es außerdem nach Spanien oder in andere europäische Ligen. Die Klubs wissen um die Talente der Spieler und empfangen diese mit offenen Armen. In den europäischen Ligen haben die argentinischen Spieler dann eine noch größere Möglichkeit, um den Sprung in die NBA zu schaffen. Viele Argentinier haben aber auch großartige Karrieren in Spanien.

Aber der Weg nach Europa ist nicht unbedingt immer die beste Lösung oder der einfachste Weg zum Erfolg. Manu Ginobili hat es vorgemacht. Anstatt wie die meisten anderen Spieler seines Jahrgangs für die gesamte Karriere nach Europa zu gehen, blieb der damals als körperlich zu schwach für die NBA bezeichnete Manu in Argentinien. Zwar verbrachte er etwas Spielzeit in Italien und die Zeit dort hatte definitiv einen guten Einfluss auf Ginobili, aber was ihn immer auszeichnete war der Wille zum Sieg. Gewinnen um jeden Preis. Dieser Siegeswille war es, der ihm und den San Antonio Spurs vier Meisterschaften in der NBA brachte.

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