Der kolumbianische Kongress hat am Dienstag (11.) mit 131 Stimmen einen Gesetzentwurf gebilligt, der die Verwendung von Asbest im südamerikanischen Land verbietet. Nach offiziellen Daten hat das faserförmige kristallisierte Silikat-Mineral in den letzten fünf Jahren den Tod von mehr als 1.700 Menschen im Nachbarland von Venezuela verursacht. Das Verbot gilt ab dem 1. Januar 2021, da die Initiative eine Übergangsfrist von zwei Jahren vorsieht. Bis zum Inkrafttreten der Maßnahme müssen Industrien, die Asbest bei der Herstellung ihrer Produkte verwenden, diese gemäß dem Gesetzentwurf durch einen anderen ersetzen. Ebenfalls müssen die in diesem Sektor tätigen Arbeitskräfte sozial „aufgefangen“ werden. Darüber hinaus verbietet diese vom Gesetzgeber genehmigte Maßnahme auch die Ausfuhr von Produkten, deren Bestandteile Asbest enthalten.
Mit zunehmendem Asbestverbrauch stiegen auch die Gesundheitsgefahren. Bereits um 1900 wurde die Asbestose als Krankheit entdeckt. 1943 wurde Lungenkrebs als Folge von Asbestbelastungen als Berufskrankheit anerkannt, und seit 1970 wird die Asbestfaser offiziell als krebserzeugend bewertet. Aufgrund der inzwischen eindeutig festgestellten Gesundheitsgefahren, die von Asbest ausgehen, ist der Einsatz heute in vielen Staaten verboten, in Lateinamerika unter anderem in Argentinien, Chile, Uruguay und Honduras.
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