Die politische und wirtschaftliche Krise im rohstoffreichen Venezuela treibt immer mehr Menschen in die Flucht. Die meisten von ihnen landen in Kolumbien, Brasilien, Peru, Chile und Ecuador. Nach offiziellen Angaben fliehen täglich rund 5.000 Menschen aus dem einst reichsten Land Lateinamerikas, einer von ihnen ist Joseph Escalante. Er hat beschlossen auszuwandern, unternimmt die abenteuerliche Reise zusammen mit seinen vier Kindern und ihr gesamtes Gepäck passt in einen Rucksack. Wie so viele ihrer rund vier Millionen Landsleute verließ die Familie Venezuela aufgrund der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krise. Ihr Schicksal, wie auch das vieler anderer, liegt in Argentinien. Aber etwas zeichnet diese Familie aus: Sie haben beschlossen, ihre Flucht mit dem Fahrrad durchzuführen.
Organisiert hat Escalante seine Reise über eine auf Facebook ins Leben gerufene Seite und mit der Unterstützung anderer Radfahrer, die sie in verschiedenen Städten und Dörfern bis zu ihrem Ziel tatkräftig unterstützen und bewirten. In einem Video mit dem Titel „Auf der Suche nach der Zukunft meiner Kinder“ erklären die Mitglieder der Familie, dass die am 6. Juli begonnene Tour noch nicht abgeschlossen ist.
„Vielen Dank an alle für die Unterstützung. Ich radle mit meinen Kindern nach Argentinien. Es tut mir weh mein Heimatland zu verlassen, aber ich finde dort keine Zukunft für meine Kinder. Vielen Dank an alle, die mir geholfen haben“, so Joseph Escalante. Die Escalante-Familie radelte bereits durch Kolumbien, wo sie von Einheimischen begrüßt und ihnen Gastfreundschaft angeboten wurde. Vor wenigen Tagen kamen sie in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito an, dort hatten einheimische Radfahrer über die sozialen Netzwerke bereits um Unterstützung gebeten und Unterkünfte organisiert. Sie machten deutlich, dass die venezolanische Familie ihre Tour nicht zum Spaß unternimmt sondern durch die anhaltende politische und wirtschaftliche Krise dazu gezwungen wurde.
Hut ab und viel Glück!
Si,… respecto y buena suerte.
noesfacil