Massenflucht aus Venezuela: Zunehmende Fremdenfeindlichkeit in Brasilien

spannung

Die Einwohner von Pacaraima schlossen am Samstag (17.) ihre Geschäfte und demonstrierten auf den Straßen (Foto: FolhadeBoaVista)
Datum: 19. August 2019
Uhrzeit: 10:03 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, hat an diesem Sonntag (18.) mehr humanitäre Hilfe für venezolanische Bürger gefordert, die in die Nachbarländer fliehen. Nach seinen Worten brechen in den umliegenden Staaten die Sozialdienste zusammen, was immer mehr Spannungen auf lokaler Ebene erzeugt. Grandi sollte an diesem Wochenende die brasilianische Grenzstadt Pacaraima besuchen (im Nordwesten des Bundesstaates Roraima), wegen massiver Proteste der Bevölkerung wurde die geplante Visite abgesagt. Über die Grenze zur zweit nördlichsten Gemeinde Brasiliens betreten jeden Tag mehr als 500 venezolanische Flüchtlinge brasilianisches Territorium.

Die Einwohner von Pacaraima schlossen am Samstag (17.) ihre Geschäfte und demonstrierten auf den Straßen mit den Worten „Venezolaner raus“, „Pacaraima gehört uns“, „UN raus“ und „Brasilien für Brasilianer“. Das Amt der Vereinten Nationen UNHCR schätzt, dass etwa 4,3 Millionen Venezolaner vor der wirtschaftlichen und politischen Instabilität in ihrem Land geflohen sind – hauptsächlich nach Kolumbien ( über 1,2 Millionen), Peru, Chile und Ecuador. Rund 180.000 Notleidende sind in Brasilien geblieben.

„Die UNO und mehrere Nichtregierungorganisationen (NGOs) haben Anfang dieses Jahres eine humanitäre Petition über 770 Millionen US-Dollar gestartet und bisher weniger als 180 Millionen US-Dollar erhalten“, so Grandi in einem Telefoninterview nach einem Besuch in Chile und Brasilien. „Dies ist eine der größten humanitären Krise der Welt und eine, die bisher am wenigsten finanzielle Mittel erhalten hat. Finanzinstitutionen wie die Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank sind engagiert, müssen aber ihre Unterstützung beschleunigen, um zur Erhaltung der Gesundheits- und Bildungssysteme beizutragen“, fügte der italienische UN-Diplomat hinzu.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!