Ecuadors Präsident Lenín Moreno hat seinen Vorgänger Rafael Correa und Venezuelas Diktator Nicolás Maduro beschuldigt, einen Staatsstreich gegen seine Regierung voranzutreiben. „Maduro und Correa haben ihren Destabilisierungsplan in Gang gesetzt. Es sind die Korrupten, die die Spuren der Gerechtigkeit um sie herum gespürt haben und nun reagieren. Sie sind diejenigen, die hinter diesem Putschversuch stehen“, so Moreno in einer Fernsehansprache am Montagabend (Ortszeit). Er gab weiter bekannt, dass er im Rahmen des verhängten Ausnahmezustandes den Sitz seiner Regierung nach Guayaquil verlegt hat. „Das ist organisierter Correísmo, sie wollen aus Ecuador ein zweites Venezuela machen“, bekräftigte Juan Sebastián Roldán, Sekretär des Ratsvorsitzes.
Das Staatsoberhaupt bekräftigte auch, dass die Plünderungen und Unruhen, die in den letzten Tagen entfesselt wurden, keine Manifestation von Unzufriedenheit seien, sondern ein organisiertes Manöver „zur Destabilisierung der Regierung und zum Bruch der demokratischen Ordnung“. Flankiert von seinem Vizepräsidenten Otto Sonnenholzner und Verteidigungsminister Oswaldo Jarrín wies Moreno darauf hin, dass „die Gewalttätigsten, die absichtliche Zerstörung verursachen, externe, bezahlte und organisierte Individuen sind“. Er versicherte, dass „es kein Zufall“ sei, dass Correa – der zwischen 2007 und 2017 regierte, in Belgien lebt und der Korruption beschuldigt wird – vor einigen Wochen zusammen mit ehemaligen Mitarbeitern wie Ricardo Patiño, Virgilio Hernández und dem derzeitigen Präfekten von Pichincha, Paola Pabón, nach Venezuela gereist sei.
Update
Das spanische Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten verfolgt „mit großer Besorgnis die schweren Ereignisse“ in Ecuador und forder beide Seiten „dringend“ dazu auf, nach einer Verhandlungslösung zu suchen. Angesichts der Situation rät Madrid vor Reisen ins südamerikanische Land ab. Die im Land anwesenden Spanier werden gebeten, äußerste Vorsicht walten zu lassen, unnötige Ansammlungen zu vermeiden und mit der spanischen Botschaft und den spanischen Konsulaten im Land in Kontakt zu bleiben. Nach Angaben des Nationalen Statistischen Instituts (INE) leben in Ecuador etwa 58.000 Spanier. Darüber hinaus wird empfohlen, nicht durch das historische Zentrum von Quito zu reisen, wo Demonstrationen erwartet und staatliche Sicherheitskräfte eingesetzt werden. Die spanische Botschaft und das spanische Konsulat aktualisieren Informationen über ihre sozialen Netzwerke (@EmbEspEcuador, @ConsEspQuito und @ConEspGuayaquil) und raten, nur offiziellen Informationen zu folgen.
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