Schon mehrfach stand die Luftqualität in Lateinamerika in der Kritik. Immer wieder haben die Länder des Kontinents zumindest zeitweise mit starker Luftverschmutzung zu kämpfen. Doch die Unterschiede sind groß, wie ein Vergleich des Echtzeit-Luftqualitätsindex zwischen den Ländern zeigt.
Ein Land, das schon mehrfach aufgrund einer enormen Luftverschmutzung in der Kritik stand, ist Chile. Betroffen ist hier vor allem die Metropolregion Santiago de Chile. Hier erreicht die Luftverschmutzung hin und wieder ein Niveau, das für das Leben von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen eine Bedrohung ist. In den letzten Jahren hat sich der Zustand der Metropolregion im Allgemeinen verbessert. 1999 und 2015 war die Luftverschmutzung in Santiago de Chile so hoch, dass von den Behörden des Landes der Umweltnotstand ausgerufen wurde.
Die Erklärung des Umweltnotstandes ermöglichte den städtischen Einrichtungen sofort zu reagieren. Um die Luftqualität zu verbessern, wurde beispielsweise der Autoverkehr signifikant eingeschränkt. Weiterhin blieben die rund 3000 Fabriken und Unternehmen, die fester Bestandteil der umweltschädlichen Industrie sind, geschlossen. Doch auch in Chile gilt die starke Luftverschmutzung in Santiago als Ausnahme. Hierfür gibt es zwei wesentliche Gründe. Zum einen muss die starke industrielle Ausprägung genannt werden, zum anderen fördert die geografische Lage die schlechte Luftqualität. Durch die Lage in einem Talkessel direkt am Río Mapocho kann die verschmutzte Luft nicht richtig abziehen, wodurch der Smog hier immer wieder Rekordwerte erreicht.
Sowohl südlich als auch nördlich zeigt der Luftqualitätsindex von Chile nicht noch einmal eine solch starke Verschmutzung. In Regionen wie Nueva Libertad und Huasco Sivica gilt die Luftqualität teilweise als mäßig, wobei es hier deutliche Schwankungen gibt. Durch einen Luftreiniger können die Haushalte hier zumindest im eigenen Haus eine zusätzliche Filterung der Luft erreichen. Die Luftreiniger lösen vorhandene Schmutzpartikel aus der Luft und binden diese.
Im Gegensatz zu Chile gibt es in Argentinien übrigens keine Stadt, in der die Luftverschmutzung ein kritisches Niveau erreicht. Die Luftqualität gilt hier gemeinhin sogar als vergleichsweise gut. Aufgrund der Lage wird Argentinien durch häufige Winde gekennzeichnet. Dadurch werden auch in den Großstädten Schadstoffe sehr schnell durch die Luftströme davon getragen. Einzige Ausnahme sind die argentinischen Städte Córdoba, Salta und Mendoza, in denen die Luftverschmutzung teilweise höher ist.
Untersuchungen zeigen, dass die Luftqualität erheblich durch den städtischen Verkehr geprägt wird. Gerade alte Fahrzeuge sorgen auch weiterhin für starke Verunreinigungen. Darüber hinaus ist die Benzinqualität oft nicht so hoch wie beispielsweise in Mitteleuropa, wodurch teilweise höhere Verschmutzungswerte erreicht werden. Argentinien gehörte allerdings zu den ersten lateinamerikanischen Ländern, die sich für die Einführung des bleifreien Benzins entschieden haben. Dadurch wurde die Konzentration von Ozon- und Staubpartikeln in der Luft deutlich minimiert.
Anders sieht es derzeit beispielsweise sowohl in Peru als auch in Ecuador aus. In beiden Ländern gibt es zumindest auf lokaler Ebene immer wieder stärkere Luftverschmutzungen. So gilt die Luftqualität in Lima bereits für sensible Gruppen als ungesund. Auch in Guamaní in Ecuador ist die Luftqualität zumindest für einzelne Bevölkerungsgruppen eher schlecht. Einen der gefährlichsten Werte erreicht Poza Rica in Mexiko.
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