Kakao verändert das Leben der Yanomami und Ye’kwana

indio

Inzwischen profitieren mehr als tausend Indigene von der Herstellung von Yanomami-Schokolade (Foto: MarceloCamargo/AgenciaBrasil)
Datum: 12. April 2020
Uhrzeit: 18:51 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
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Fastenzeit und Ostern führen in verschiedenen Teilen der Welt zu einer erhöhten Nachfrage nach Schokolade. Die Tradition des Verzehrs von Schokolade zu dieser Zeit stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde in die Symbolik von Ostern und Auferstehung aufgenommen. In Brasilien ist Schokolade für Yanomami und Ye’kwana-Indios auch ein Synonym für neues Leben. Die Ureinwohner haben die traditionelle Kakao-Kultur, die in den Gemeinden bereits als Heilmittel eingesetzt wird, in eine Alternative für den Lebensunterhalt und den Kampf gegen den illegalen Bergbau verwandelt, der das Land der Yanomami in den Bundesstaaten Roraima und Amazonas verwüstet.

Der Anführer der indigenen Völker, Julio Ye’kwana, erklärte, wie Kakao und Schokolade angesichts der Bedrohung durch den illegalen Bergbau – der Krankheit und Tod bringt – die Einstellung der Gemeinden verändert haben. „Es ist eine Alternative zum illegalen Bergbau. Gold ist für uns heilig, es kann/darf nicht gefördert werden und muss in seiner natürlichen Lagerstätte bleiben. Aber Kakao ist traditionelle Medizin und wir zerstören nichts. Wir pflanzen immer mehr an – ohne die Umwelt zu zerstören – und generieren Einkommen“.

Seit letztem Jahr verkaufen die Yanomami und Ye’kwana die mit einheimischem Kakao hergestellte Schokolade, die der Gemeinschaft von Waikás zugute kommt und vom Chocolatier César de Mendes zu Tafeln verarbeitet wird. Das Produkt besteht zu fast siebzig Prozent aus reinem Kakao und zu etwa dreißig Prozent aus organischer Rapadura. Das in ganz Lateinamerika bekannte Lebensmittel wird durch das Verkochen von Zuckerrohrsaft bei hohen Temperaturen gewonnen. Die dabei entstehende zähe Melasse wird in quaderförmige Formen gegossen und getrocknet.

Inzwischen profitieren mehr als tausend Indigene von der Herstellung von Yanomami-Schokolade, die nach Meinung von Experten einen differenzierten Duft und Geschmack hat. Der Anreiz für die Produktion und den Vertrieb des Produkts werden durch das „Instituto Socioambiental“ unterstützt.

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  1. 1
    Margarete Genheimer

    Hallo nach Brasilien
    schön dass es auch mal einen positiven, erfreulichen Bericht gibt.
    corona da und dort- man könnte meinen es gäbe nichts anderes mehr.
    ich freue mich für die Yanomami, dass sie Kakao anbauen und davon profitieren.

    Gibt es noch mehr Positibes?

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