Die Corona-Pandemie hat ganz Lateinamerika im Griff. Die Gesundheitssysteme stehen vor dem Kollaps, in vielen Ländern wird ein massiver Rückgang der Wirtschaft erwartet. Ecuadors Präsident Lenín Moreno hat am Dienstag (19.) eine Kürzung der öffentlichen Ausgaben um mehr als vier Milliarden US-Dollar angekündigt, um der ernsten finanziellen Situation des südamerikanischen Landes zu begegnen. In einer aufgezeichneten Rede an die Nation begründete das Staatsoberhaupt eine Reihe von Maßnahmen zur Anpassung des Staatshaushalts, mit denen auf diese Weise die durch die Pandemie verursachten „Verwüstungen“ gelindert werden könnten. Die Maßnahmen umfassen die Priorisierung der öffentlichen Ausgaben, die Gewährleistung der Lebensfähigkeit von Sektoren wie Gesundheit, Bildung, Sicherheit und Sozialschutz, sowie die Zuweisung von Finanzmitteln für die produktive Wiederbelebung der Wirtschaft und eine Anpassung der Kraftstoffpreise. Nach seinen Worten haben bereits 150.000 Ecuadorianer aufgrund der Schließung von Unternehmen ihren Arbeitsplatz verloren.
„Trotz aller Kriege und Naturkatastrophen, die das Land im Laufe der Geschichte erlitten hat, übertreffen die menschlichen und wirtschaftlichen Verluste die der Vergangenheit“, betonte Moreno. Unter anderem kündigte er die Beseitigung von sieben börsennotierten Unternehmen an, darunter die Fluggesellschaft TAME – mit Verlusten von mehr als 400 Millionen US-Dollar in fünf Jahren. Im Auslandssektor wurde beschlossen, einige Botschaften und diplomatische Ämter zu schließen, darunter im Iran, Nicaragua und die Vertretung im Andenparlament, ebenfalls die Rückkehr von siebzig Beamten des Auslandsdienstes.
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