Die indigenen Völker Brasiliens leiden besonders unter der Corona-Pandemie. Inmitten der Schwierigkeiten, mit denen traditionelle Gemeinschaften aufgrund des Coronavirus konfrontiert sind, haben indigene Völker im Bundesstaat Rondônia und Mato Grosso innovative Maßnahmen ergriffen um sich in dieser Notsituation zu unterstützen. Am Dienstag (11.) wurde „OYX“, eine kulturübergreifende Kryptowährung der indigenen Welt, lanciert. Kryptowährung/Kryptogeld nennt man digitale Zahlungsmittel, die auf kryptographischen Werkzeugen wie Blockchains und digitalen Signaturen basieren. Als Zahlungssystem sollen sie unabhängig, verteilt und sicher sein. Sie sind keine Währungen im eigentlichen Sinne und werden auch als virtuelle Münzen bezeichnet, die in digitalen Brieftaschen aufbewahrt werden und online oder auf Computern/ Mobiltelefonen installiert werden können.
„OYX“ wurde von Elias Oyxabaten Surui vom Volk der Suruí Paiter konzipiert, die Ureinwohner vom Stamm der Cinta Larga haben sich der Initiative angeschlossen. Diese Stämme sind eigentlich traditionelle Rivalen. „Das ist meine Vorstellung von Vereinigung. Beide Völker arbeiten nun zusammen und helfen sich gegenseitig“, so Elias. Die Population der beiden Stämme liegt bei etwa 4.000 Menschen. „OYX“ ist die Abkürzung für den Familiennamen von Elias, was soviel wie beharrlicher Mann bedeutet. Die OYX-Sprecherin Adriana Siliprandi erklärte, dass die Idee darin besteht, den Dörfern die Möglichkeit zu geben neue wirtschaftliche Projekte mit Autonomie zu schaffen.
Zunächst werden 100 Millionen OYX mit einem Wert von 10 Reais pro Einheit ausgegeben (1 US-Dollar entspricht 5,39 Reais). Laut Adriana können die Investitionen in Reais getätigt werden. „Die Idee ist, dass die Kryptowährung mit der brasilianischen Währung gekoppelt wird“. Zu den Zielen gehören der Bau von Schulen, der Kauf von Saatgut und Ausrüstung sowie sanitäre Maßnahmen.
Leider kein Kommentar vorhanden!